Mogelpackungen und versteckte Preissteigerungen

Das gibt es auch in Uruguay.

Mit Interesse lese ich immer die Berichte der Verbraucherzentrale in Deutschland. „Mogelpackung des Jahres“. Es ist oft mehr als dreist, was sich die Lebensmittelindustrie da erlaubt. Aber das ist beileibe kein deutsches Problem. Das gibt es in Uruguay auch. Und wenn man genau hinsieht, sträuben sich einem die Nackenhaare!

Die offizielle Inflation liegt derzeit bei etwa 4,5%.

Ich habe hier zwei Beispiele:

Hartweizengrieß

Er ist in Uruguay schwer zu bekommen und gehört nicht zur allgemeinen Bestückung im Supermarkt. Der Durum-Weizen stellt an seinen Wachstumsort viel höhere Ansprüche als der gewöhnliche Weizen und es gibt nur wenige ertragreiche Anbaugebiete weltweit. Europa wird größtenteils aus den Ländern rund ums Mittelmeer beliefert. Für Südamerika ist Argentinien der Hauptlieferant.

Wir benötigen Hartweizen hauptsächlich zur Nudel- und Spätzleherstellung und sind daher bemüht, immer einige Kilo davon im Vorrat zu haben. Unser Stammsupermarkt bestellt ihn für uns auf Wunsch. Seit vier Monaten gelang das allerdings nicht mehr. Wir versuchten es selbst im Internet beim Hersteller und hatten auch keinen Erfolg. Wir fanden eine Mühle, die noch einige, sehr teure, Restbestände hatte. Das Haltbarkeitsdatum war fast abgelaufen, wir kauften es trotzdem, damit die Nudelproduktion nicht ins Stocken gerät.

Die letzte Packung Hartweizengrieß kauften wir im Oktober vergangenen Jahres. Der Kilopreis betrug damals 95 pesos, also etwa 2.30€. Seit zwei Wochen ist der Grieß aus Argentinien wieder zu bekommen, das Kilopaket zu 140 pesos!! Etwa 3.50€!

Luftiges Knäckebrot aus Brasilien.

Die allermeisten Lebensmittel in Uruguay werden importiert, im Land selbst wird nur sehr wenig hergestellt. Das Gleiche gilt übrigens für alle Produkte, seien es Wasch- und Reinigungsmittel, Schuhe, Kleidung, Werkzeug………

Besagtes Knusperbrot kostet auch um die 2€, den genauen Preis habe ich nicht im Kopf. Ich wollte gestern die gekaufte Packung ins Regal räumen und stutze, weil sie mir etwas leicht vorkam. Ich verglich sie mit der angebrochenen Packung, und siehe da: gleiche Aufmachung, auf den ersten Blick nicht zu unterscheiden. Dann sah ich, dass die Teilchen pro Stück 2 Kalorien verloren hatten. Wo waren die hin? Hier wurde am Gewicht ganz gewaltig gespart. Die alte Packung wog noch 150g, die neue dagegen nur 110g. Der Preis blieb gleich!

2 Gedanken zu “Mogelpackungen und versteckte Preissteigerungen

    1. Ja, man muss höllisch aufpassen beim Einkaufen. Leider kann ich hier nicht auf eine billigere Variante ausweichen, das Warenangebot ist um ein vielfaches geringer als in Deutschland. Kauf es oder lass es, ist da die Devise!
      Dir ein schönes Wochenende und viele Grüße 👋 Gabi

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