Ein menschliches Bedürfnis

Das ist ein Thema, über das niemand schreibt und auch nicht spricht und genau aus diesem Grunde werde ich das heute aufgreifen!

Wenn man in Spanien Urlaub macht, gehört das Wort servicios unbedingt zum Vokabular, das man lernen muss. In Barcelona und allgemein in Katalonien findet man unter diesem Namen nicht das Gewünschte, hier sollte man sich das Wörtchen aseos merken. Im übrigen europäischen Ausland hat man vielleicht mit WC oder toilet Erfolg.

Das alles nützt dir in Uruguay NICHT !!!!!

Das wichtigste Wort für Uruguay lautet: baño

Es spricht sich „banjo“ aus und auf eine solche Frage wird dir jeder die richtige Richtung weisen.

Meist gibt es baños para caballeros (Männer) und baños para damas (Frauen), ab und zu findet man ein Klo, das beide Geschlechter benutzen.

In den Feriensiedlungen findet man in Strandnähe immer ein gemauertes Häuschen mit Toiletten, einer Nische zum Umkleiden und, wenn man Glück hat, eine Dusche, die, wenn man noch mehr Glück hat, sogar funktioniert. Diese Häuschen werden während der Saison täglich gereinigt und sind relativ sauber. Toilettenpapier ist nicht immer vorhanden. Der Zustand der Türen lässt oft zu wünschen übrig, meist lässt sie sich nicht verschließen, weil der Verschluss kaputt ist. Das sieht man hier nicht so eng. Man lehnt die Tür an und schreit ocupado (besetzt!!), wenn sich jemand nähert. Das klappt immer! Das gilt übrigens auch am Flughafen, Tankstellen, Busstationen und am Hafen. Die Handwerker sind nicht die Schnellsten, wenn sie denn überhaupt gerufen werden. An einer Tankstelle an der Ruta 1 ist seit Jahren die Toilettentür kaputt, obwohl man dort auch noch Eintritt zahlen muss!!! Meist ist die Benutzung allerdings kostenlos.

An den Stadtstränden von Montevideo sind an der Rambla Dixiklos aufgestellt. Die werden aber nach Ende der Saison wieder abtransportiert. Ansonsten findet man in der Hauptstadt einige eiförmige Toiletten an den Parkanlagen, gut getarnt und dunkelgrün angestrichen. Das war’s leider schon und man ist im Fall der Fälle auf die Freundlichkeit der Geschäftsinhaber angewiesen. Oder man geht gleich irgendwo einen Kaffee trinken, was aber eigentlich auch kontraproduktiv ist.

„Nicht viel trinken, am besten gar nichts”, ist daher mein Tip für Montevideo-Besucher!

Die Toiletten in den Restaurants sind von „sehr gut und sauber“ bis……naja…..igitt…in allen Kategorien zu finden.

Wenn man mit dem Auto unterwegs ist, kann das menschliche Bedürfnis ebenfalls zum Problem werden. In Küstennähe gibt es Tankstellen, die man anfahren kann. Im Landesinneren sind die dünn gesät und Rastplätze, wie man sie aus Deutschland kennt, gibt es nicht. Alle Ländereien sind eingezäunt. Das heißt: man fährt unter Umständen stundenlang am Zaun entlang und der Grünstreifen zwischen Straße und Zaun ist gemäht. Bäume gibt es hier selten. Da ist Fantasie gefragt.

Die Abwasserrohre sind in Uruguay ärmchendünn. Toilettenpapier passt da nicht durch. Aus diesem Grunde steht neben jeder Toilette ein Abfalleimer, oder etwas Ähnliches, meist ohne Deckel. Da muss man durch, das muss man aushalten. Ein kleiner Trost: man gewöhnt sich an alles!!!

Und noch ein Schmankerl zum Schluss: das Toilettenpapier ist meist ein-, selten zweilagig. Will man eine einigermaßen gescheite Qualität (vergiss Deutschland) bezahlt man im Laden für eine Rolle Klopapier umgerechnet 1€!

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