Rosen

Die meisten Rosen haben den Sommer überstanden und treiben nun neu aus.

Einige wurden vom Lavendel komplett überwuchert und kamen erst jetzt wieder zum Vorschein, nachdem ich die Lavendelbüsche gekürzt und von den vertrockneten Blütenstängeln befreit hatte.

Auch die Insektenwelt freut sich auf die frischen Blätter der Rosen und hat sich gleich darauf gestürzt. Blattschneideameisen, Heuschrecken und die Raupen einiger Falter machen sich unermüdlich darüber her. Hier hat meine Tierliebe Grenzen. Drei mal die Woche gehe ich am Abend mit Insektenspray durch den Park, um meine Pflanzen vor den gefräßigen Biestern zu schützen. Jede Rose, jede Jungpflanze, jede Blüte wird an-, oder teilweise ganz abgefressen. Bei den großen Büschen macht es nicht ganz so viel aus und ich lasse die Insekten gewähren, aber alles was frisch austreibt oder kurz zuvor gepflanzt wurde, muß ich schützen, damit die Pflanzen überhaupt eine Überlebenschance haben.

Manche Pflanzen entwickeln eine eigene Insektenabwehr, indem sie nach der ersten Attacke Giftstoffe bilden, die den Insekten nicht schmecken. Leider sind nicht alle Pflanzen so anpassungsfähig.

Auch die Lavendelbüsche werden teilweise zum Opfer der Insekten. In der Erde lebt ein Tier, das die Wurzeln der Lavendel zu seiner Lieblingsspeise erkoren hat. Alles wird komplett abgefressen, der Busch stirbt ab und wir können die vertrocknete Leiche ganz einfach und mühelos aus der Erde ziehen.

Aber ich gebe nicht auf. Ich versuche, eine einigermaßen verträgliche Balance für alle zu finden, und hege und pflege meine bunt blühenden Lieblinge, ohne der Insektenwelt allzu sehr zu schaden. Es scheint zu funktionieren. Die Rosen blühen um die Wette und dazwischen summt und brummt es und jetzt im Herbst bevölkert eine Vielzahl an verschiedenen Schmetterlingen den Park.

Die toten Pflanzen werden entfernt und durch neue ersetzt, die Lücken wieder aufgefüllt und alles hat seine gewohnte Ordnung.