Warum wieder ein Hund …….

wenn wir doch eigentlich gar keinen wollen ?

Das ist einfach zu erklären, aber schwer zu verstehen für Menschen, die nicht hier draußen in der Natur, sondern sicher in der Zivilisation leben, sei das nun in Europa oder in den großen Städten der Welt.

Die Mär vom romantischen Landleben hat bei uns ganz schnell Risse bekommen. Hier reicht die Wildnis bis zum Zaun und oft noch darüber hinaus. Uruguay ist rar bevölkert, etwa 8 Einwohner kommen da auf den Quadratkilometer. Viel Platz also für all die anderen Tiere, sich auszubreiten und wohlzufühlen. Der allergrößte Teil des Landes ist bewirtschaftet, aber eben nicht so, dass es die Wildtiere vertreibt. Ein Eukalyptus-Wald liegt mindestens 15 Jahre in absoluter Ruhe, bis er reif zur Ernte ist. Da gehen keine Straßen durch und keine Wanderwege. Wildschweine und Hirsche finden hier optimale Bedingungen. An den Flussufern rechts und links wächst ein undurchdringlicher Urwald. Das Abholzen und säubern ist verboten. Naturschutzgebiet! Wasserschwein, Otter, Nutria und manch anderer Vierbeiner lebt hier sicher und geschützt. Verkehr ist so selten, dass er nicht stört und Angler finden nur an den Brücken oder natürlichen Sandbänken ein schönes Plätzchen.

Und wenn der Mensch nun in diese Wildnis vordringt, Ackerbau und Viehzucht betreibt, so muss er täglich mit der Natur um sein erobertes Stück Land kämpfen. Felder werden mit Pestiziden besprüht, sonst wächst das Unkraut schneller als das Saatgut. Es muß ausgeschnitten, gesäubert und gemäht werden, täglich, ohne Unterlass. Die Natur ist hartnäckig, schickt eine Armee von Schlingpflanzen, dornenbewehrtem Unkraut, tausenderlei Insekten, von Ameisen über Heuschrecken bis hin zu Käfern und Larven, die unterirdisch ihr Unwesen treiben und noch vieles mehr.

Und wenn man dann sein Stück Land gegen die Flora einigermaßen erfolgreich verteidigt hat, rückt einem die Fauna zu Leibe. Füchse und Wildkatzen haben Hunger, Hühner und Hasen in der Umstallung sind leichte Beute. Neugeborene Lämmer ebenso.

Und deshalb braucht es einen Hund, der die Grenzen besser sichert, als es ein Zaun könnte. Der Hund ist ein Arbeitsgerät, kein Familienmitglied. Vielleicht noch ein Angestellter, der, wenn er seine Arbeit gut macht, auch gut behandelt wird.

„Wer das nicht erträgt, hat hier draußen nichts verloren“

Oft haben wir diesen Satz zu hören bekommen. Anfangs lag uns da noch ein „Ja, aber….“ auf der Zunge. Mittlerweile haben wir begriffen!!

Die einen Tiere werden bekämpft, um die anderen zu schützen. Leben und Tod liegen hier nah beieinander. Die Natur ist schön und schützenswert. Aber sie ist auch hart und grausam, kennt keine Moral oder Bedenken. Gefressen und gefressen werden, der Stärkere gewinnt, ein ewiger Kreislauf. Die große Herausforderung besteht darin, eine gesunde Balance zu finden. Und das ist nicht immer einfach. Ein schöner Sonnenaufgang entschädigt eben nicht für ein totes Lamm, das sich der Fuchs geholt hat, oder die Küken, die in der Nacht einfach verschwunden sind.

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