Die letzten acht Tage hatten wir Besuch aus Deutschland auf dem Campo. Heute morgen brachten wir die Beiden nach Colonia zur Fähre nach Buenos Aires, von wo aus sie den Heimweg Richtung Deutschland antraten.
Als wir gegen Mittag wieder zu Hause ankamen, berichtete unser Angestellter, das unsere schwarze Ziege verschwunden sei. Wir hatten, da wir schon um 7 Uhr losgefahren sind, das Gatter zur Weide aufgelassen, damit die Tiere selbst entscheiden konnten, wann sie nach draußen gehen. 7 Uhr war ihnen eindeutig zu früh!
Die schwarze Ziege war trächtig und wir rechneten seit einigen Tagen schon täglich mit der Geburt der Zicklein. Sie hatte die Schlafweide verlassen und sich draußen in die Büsche zurückgezogen. Wir machten uns also auf die Suche, kehrten aber nach einer halben Stunde ergebnislos zurück.
Ich machte mir große Sorgen. Bisher hatten die Ziegen ihre Kleinen immer in der Nähe des Hauses zur Welt gebracht. Daß die Schwarze sich versteckte, ließ mich Schlimmes ahnen. Am Samstag hatte ich bereits ein Lämmchen verloren, und gestern fand ich ein weiteres tot auf der Weide. Als sich Steffen und Daniel noch einmal auf die Suche machten, ging ich nicht mit. Ich wollte meine Lieblingsziege nicht auch noch tot in den Büschen liegend finden.
Nach einer viertel Stunde dann kam Daniel freudestrahlend an. Sie hätten die Ziege gefunden und dazu zwei putzmuntere Zicklein. Vor Erleichterung kamen mir die Tränen.
Wir brachten Mutter und Kinder in das kleine neue Gehege. Hier können sie sich in aller Ruhe erholen und kennenlernen.
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