
Wenn morgens um 5.30h die Sonne über den Horizont steigt, fängt der Ombú-Baum an zu glühen. Als hätte man im Innern ein Licht entzündet. Das Schauspiel dauert nicht lange. Wir haben vom Schlafzimmer aus einen guten Blick in den Baum und sobald die kräftigen Farben verblassen, wird es Zeit, aufzustehen.

Etwa 10 cm lange Blütendolden schmücken zur Zeit die riesigen Bäume und ziehen Scharen von Insekten an. Es summt und brummt in einer enormen Lautstärke den ganzen Tag über und wir tun gut daran, einen großen Bogen um die Bäume zu machen. Besonders die Bienen können zur Gefahr werden, wenn man den Nestern, die sich in Baumhöhlen im Stamm befinden, zu nahe kommt. Die südamerikanischen Wildbienen sind ziemlich aggressiv und gefährlich. Wir brauchen sie zum Bestäuben unserer Obstbäume, halten aber immer respektvoll Abstand.
Erst gestern wurde in den Abendnachrichten von einem Bienenangriff auf eine vierköpfige Familie berichtet. Alle vier befinden sich in kritischem Zustand im Krankenhaus. Jährlich kommt es zu mehreren tödlichen Zusammenstößen mit den Bienen.
Auch uns erwischen sie in den Sommermonaten trotz aller Vorsicht in regelmäßigen Abständen fast wöchentlich. Ein einzelner Bienenstich ist zwar sehr schmerzhaft, aber durch die allmähliche Hyposensibilisierung, die man auch bei Imkern beobachtet, für uns nicht mehr so gefährlich.

Die vier Ombú-Bäume beherrschen mit ihrer enormen Größe den Park. Fast 20 Meter hoch, mit einem Kronendurchmesser von fast ebenfalls 20 Metern, ragen sie in den Himmel. Obwohl sie im Internet als giftig beschrieben werden, sind Blüten und Blätter bei unseren Schafen als Nahrungsquelle sehr beliebt. Die Bäume sind absolut resistent gegen Schädlinge und können über 100 Jahre alt werden.
Der Ombú ist im eigentlichen Sinne kein Baum, sondern eine zweihäusige Kermesbeere. Der Stamm und die Äste bestehen nicht aus Holz, sondern einem verfestigten Kraut, das sich mühelos mit einem Messer oder einer Machete durchschneiden lässt.
Ich habe nicht nie von einem Ombü Baum gehört
Spannend
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In Europa findet man sie auch kaum, in Barcelona wächst ein Exemplar in einem Park.
Ombú ist ein typisches Gewächs der südamerikanischen Pampa. Meist als Solitärbaum gepflanzt. In Uruguay gibt es einen ganzen Wald davon. Das sieht sehr märchenhaft aus und man erwartet hinter jeder Wurzel Wichtel und Zwerge.
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