Eine schwere Geburt

Eine gute Kontrolle zahlt sich aus. Das bestätigt sich immer wieder! Regelmäßig schauen wir über die Weide.

Gegen 15 Uhr saßen wir mit einer Tasse Tee gemütlich in der Sonne. Von unserem Sitzplatz aus haben wir einen guten Überblick und so fiel uns auch gleich ein braunes Schaf auf, das sich abseits der Herde auffällig benahm. „Aha“, dachten wir, „da ist das nächste Lämmchen unterwegs“. Bis um 16 Uhr tat sich nichts. Wir beschlossen, die Herde schon etwas früher auf die Nachtweide zu lassen und das braune Schaf zu separieren. Gesagt, getan. Die werdende Mutter war sehr kooperativ und marschierte folgsam in ein kleines Gehege. Dort sollte sie unter Beobachtung ihr Lamm zur Welt bringen. Dass es Komplikationen geben würde, war da schon absehbar. Die Fruchtblase platzte und wir warteten ab.

Eine Stunde gaben wir dem Lamm, dann würden wir helfen müssen.

Wir erledigten die Abendroutine und als um 18 Uhr immer noch kein Lamm geboren war, griffen wir uns die Mutter und sahen nach.

Nach dem Blasensprung sollte das Lamm zügig zur Welt kommen. Nach einer Stunde muss man handeln.

Zwei kleine Hufe waren schon zu sehen. Mehr nicht. Wir griffen nach unserem Notfallequipment und leisteten Geburtshilfe. Millimeter für Millimeter holten wir das große Lamm aus dem Geburtskanal. Fast eine Dreiviertelstunde waren wir zu Gange. Wir wollten weder Mutter noch Kind verletzen.

Dann war es geschafft! Über drei Kilo wog das schwarze Lämmchen und die Mutter hat die Tortur bewundernswert überstanden. Sie kümmerte sich sofort um ihren Nachwuchs! Wir waren zufrieden!

Die Nacht verbrachten beide in einer kleinen Unterkunft, am Morgen durften sie zu den anderen auf die Mutter-Kind-Weide.

Hinterlasse einen Kommentar