Im Norden des Landes, an der brasilianischen Grenze, fällt „schwarzer Regen“ lluvia negra
Als in den Nachrichten davon berichtet wurde, dachten wir an ein Phänomen wie den Saharastaub oder die Kiefernblüte im Schwarzwald, wenn gelbe Wolken von feinem Sand oder Blütenstaub Autos und Fenster mit einem schmierigen Belag bedecken. Und genauso ist es, nur eben schwarz!
Was ist geschehen? Riesige Gebiete in Brasilien und Paraguay stehen in Flammen. Das Feuer frisst sich Quadratkilometerweise durch das Land und zerstört alles, was ihm im Weg ist. Im Internet gibt es Videos mit wirklich entsetzlichen Bildern, die Nachrichten der Weltgemeinschaft interessiert das wohl eher nicht. Zur Zeit kommt in Uruguay der Wind aus Norden und bringt den Rauch, der den ganzen Himmel bedeckt, ins Land. Die Sonne ist kaum sichtbar und auch der Regen kann die Luft nicht reinwaschen, weil der Rauch ständig nachproduziert wird. Der Regen kommt als schwarze Brühe vom Himmel, ähnlich Schwarztee in der Teetasse. Die Menschen klagen über Atemprobleme und Autos, Häuser, eigentlich alles, ist mit einem schwärzlichen Belag verschmutzt, auch die Kleidung, die man am Leib trägt.
Vor einigen Tagen wurde ein Attentat zum Glück verhindert. Ein 14 jähriger hatte sich übers Internet wohl islamistisch radikalisiert und ein Selbstmordattentat auf einem öffentlichen Platz geplant. Angestiftet vom IS sollte es gegen eine jüdische Einrichtung gerichtet sein. CIA und der israelische Geheimdienst MOSSAD verfolgten im Internet die Vorbereitungen und schlugen zu, bevor es zur Katastrophe kam. Die Ereignisse erschütterten das Land bis ins Mark! Niemand konnte sich vorstellen, dass so etwas in Uruguay möglich ist. Es gibt kaum Muslime, allerdings eine große, sehr aktive jüdische Gemeinde.
Der Drogenhandel floriert weiter. Uruguay ist ein Umschlagplatz für Drogen aus Südamerika über den Schiffsweg nach Europa. Immer wieder erfährt man in den Nachrichten, auch in Europa, von Drogenfunden in Schiffscontainern. Das ganze Elend, was zum internationalen Drogenhandel dazu gehört, wie Morde und Überfälle, sind auch hier leider an der Tagesordnung.
Fast alle Straßen in den Städten und Dörfern im Land , alle Plätze und öffentliche Gebäude sind mit Überwachungskameras versehen. Man wird also, wenn man sich im öffentlichen Raum bewegt, auf Schritt und Tritt überwacht. Nun sollen an wichtigen Orten neue Kameras installiert werden, die nicht nur die Gesichtserkennung vereinfachen, sondern durch KI das Bewegungsmuster der Personen aufzeichnen. Die meisten Kameras zeichnen nur auf, einige werden allerdings auch von großen Überwachungsstationen aus ständig beobachtet.
Ende des Jahres wird in Uruguay eine neue Regierung gewählt. Das Land befindet sich im Wahlkampf. Parteibüros schießen aus dem Boden, die aufgehängten Plakate werden täglich mehr und wir verfolgen die Wahlkampfdebatten im Fernsehen und warten seit Wochen auf Lösungen für die Probleme im Land! Wir sind keine uruguayischen Staatsbürger und dürfen nicht wählen. Es interessiert uns aber doch, wie die künftige Regierungspartei mit den Sorgen und Problemen im Land umgehen wird.
Spannend direkt zu hören, was die Menschen in Uruguay so bewegt, was passiert usw. Davon bekommt man in Deutschland leider wenig mit. Toller blog.
Viele Grüße aus
Hamburg im kalten Norden
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Vielen Dank für den positiven Kommentar.
Viele Grüße und ein schönes Wochenende 👋 Gabi
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