Man muss die Augen überall haben !

Vor drei oder vier Wochen waren wir eines Tages wieder nach Tarariras unterwegs. Auf dem Weg runter zur Brücke werfe ich immer einen Blick über die Weide und entdeckte dieses Mal ein dickes Kabel, das über dem Zaun hing!

Eine Woche davor bekamen wir Nachricht von der Stromgesellschaft, dass sie für einen Tag den Strom wegen Reparaturarbeiten abstellen würden. Was genau gemacht wurde, wussten wir nicht.

Steffen hielt an und ich stieg aus, um mir dieses ominöse Ding am Zaun näher anzusehen. Was es war, wusste ich zuerst nicht. Ich nahm es in die Hand und zog daran. Ich wollte wissen, wie lang es ist, während aus dem Auto ein lautes: „Nicht anfassen“, kam. Zu spät, ich hatte schon daran gezogen, dem Kabel entlang geguckt und gemerkt, dass es sich um ein Stromkabel handelte, das vom nächsten Strommast herunter hing. Glück gehabt! Es war kein Strom drauf!

Die Arbeiter hatten das Kabel durchtrennt und liegen gelassen, über unsere Weide hängend.

Wir fuhren nach Tarariras und bemerkten, dass an der ganzen Stromlinie nur noch ein Kabel war. Bisher waren es zwei.

Wir hatten Strom und es waren gerade Winterferien. Also beschlossen wir, erst einmal abzuwarten. In den Ferien kommt eh‘ niemand vorbei. Vielleicht danach.

Zwei Wochen vergingen, ohne dass irgendetwas geschah. Die hatten uns bestimmt vergessen! Das Kabel konnte so natürlich nicht liegen bleiben. Es war zu gefährlich, dass das Pferd oder die Esel darüber stolpern und sich verletzen könnten. Also fuhr Steffen nach Tarariras ins Büro der Stromgesellschaft. Man hatte uns tatsächlich vergessen und niemand wusste von dem Vorfall! Umgehend wurden zwei Arbeiter geschickt, die das Kabel oben am Mast abschnitten und mitnahmen. Warum da jetzt nur noch ein Kabel verläuft, konnte uns niemand erklären.

Die weiteren Strommasten auf unserem Grundstück führen weiterhin ganz dekorativ zwei Kabel.