
Nächtelang durchgehend Frost und am Tage kaum Temperaturen über 10 Grad: das ist man in Uruguay nicht gewohnt. Ungewöhnlich trockene und kalte Polarluft hat sich in Uruguay und bis zur Mitte von Argentinien festgesetzt und will nicht weichen.

Stellenweise unter -6 Grad ( wir hatten heute Nacht -5Grad), das sind die alles beherrschenden Themen im Fernsehen. Auf der einen Seite sind die Menschen fasziniert von der weißen Winterlandschaft. Raureif bedeckt vor allem in den Flusstälern Wiesen, Büsche und Bäume und bleibt an Stellen, die die Sonne nicht erreicht, bis in die Mittagsstunden erhalten. Unser Ziegengehege ist im Winter völlig ohne Sonne und so ist die Wassertränke noch am Abend mit einer Eisschicht bedeckt.

Aber dafür ist Uruguay nicht gerüstet. Die allermeisten Tiere haben in der Nacht keinen Stall. Sie stehen auf den dick gefrorenen Weiden. Glücklich die, die unter einem ausladenden Baum etwas Schutz suchen können.
Auch die Häuser der Bevölkerung sind nicht isoliert. Eine Zentralheizung gibt es nicht. Oft ist nur ein Raum mit einem Kamin beheizbar. Gas ist teuer und produziert beim Verbrennen Wasser, was sich an den kalten Hauswänden niederschlägt und zu Schimmelbildung führt. Heizen mit Strom wird aufgrund der hohen Strompreise schnell zum ruinösen Unterfangen. In vielen Häusern sind Klimaanlagen installiert, die im Sommer kühlen und im Winter heizen sollen. Da sind schnell 300-400€ Stromkosten im Monat fällig. Holz ist, wenn man es kaufen muss, ebenso teuer. Und so sind in den Wintermonaten Holzdiebe unterwegs, die sich in der Nacht das Feuerholz für den nächsten Tag besorgen. Wohl dem, der auf eigenes Holz zurückgreifen kann!
Durch schlecht verlegte oder überlastete Stromleitungen im Haus oder dem unsachgemäßen und leichtsinnigen Umgang mit den Öfen kommt es fast täglich zu verheerenden Hausbränden. Unzählige Menschen verlieren dadurch jedes Jahr ihr Leben.
Die vielen Obdachlosen, die vor allem Montevideo bevölkern, werden in der Nacht vom Sozialministerium versorgt. Die Tausende von Menschen, die in Bretterbuden und Wellblechhütten hausen, müssen sehen, wie sie zurecht kommen.
Winterurlaub in Uruguay ist nur was für Hartgesottene!!! Ferienhäuser gibt es mangels Heizung kaum zu mieten. Und auch in den wenigsten Restaurants ist es gemütlich warm. Viele Büros sind nicht zu heizen und so sitzen die Angestellten mit dickem Anorak vor dem Computer. Auch die Kinder in den Landschulen sitzen mit dickem Pullover und Anorak am Schreibtisch. Gleiches gilt für die Kassiererinnen in den Supermärkten, die dick eingemummelt in Türnähe die Kassen bedienen.
Im Sommer schön kühl, im Winter kuschelig warm sind die Shoppingcenter! Hier ist es eigentlich immer voll. Nicht von kaufwilligen Kunden bevölkert, sondern im Winter von frierenden Menschen.
Ihr habt es gut. Das wäre genau mein Wetter.
LG Jürgen
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Wir freuen uns wieder auf den Frühling 😁
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Das glaube ich Euch gerne. Jeder mag die Kälte nicht.
LG Jürgen
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Wenn man durchgefroren in eine 11 Grad kalte Wohnung kommt und erst mal einheizen muss, das ist nicht jedermanns Sache. Aber das ist jetzt unser neunter Winter hier. Wir haben uns damit arrangiert.
Und du hast recht: mit dem Winter kommen wir weitaus besser zurecht, als mit 38 Grad im Sommer!
Aber ohne Jahreszeiten wäre das auch nichts. So wie es ist, ist es gut! Man muss sich halt drauf einstellen.
Dir ein schönes Wochenende
👋 Liebe Grüße, Gabi
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So ist es.
Einige legen sich bei 30° in die Sonne.
Andere leiden dann.
LG Jürgen
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Ziegel habt ihr ja immer… https://www.youtube.com/watch?v=giF2ohDJ7NQ
Das schafft ihr selber.
Für die zweite Variante braucht man die richtigen Leute. https://www.youtube.com/watch?v=HuRsVitQ39k
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Ja, mit Ziegeln kann man gut arbeiten und der Phantasie freien Lauf lassen. Es gibt nichts, das man mit Ziegeln nicht bauen kann.
Viele Grüße 👋 Gabi
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