Winterjacke 👋 Tschüss

Die kalten Tage ola de frió polar haben wir erst einmal hinter uns. Vorbei sind die eisigen Nächte mit Temperaturen unter Null Grad. Der Ofen darf eine Pause einlegen. Angenehme 17 Grad und Sonne vom leicht bewölkten Himmel. Da werden die Fenster geöffnet, es wird durchgelüftet und aufgeatmet. Die dicken Jacken, Mütze, Schal und Handschuhe verschwinden im Schrank. T-Shirt-Wetter ist angesagt! Nur Vorsicht: die Moskitos sind wieder scharenweise unterwegs!

Vor jeder ola de frío in dieser Jahreszeit doch eigentlich ganz normal, wird in den Nachrichten im Fernsehen jedesmal dramatisch hingewiesen, wie vor einem nie da gewesenen Ereignis!

Das Sozialministerium kümmert sich in dieser besonderen Zeit mit Hilfe der Polizei um die vielen Obdachlosen, die sich in und um Montevideo aufhalten. Etwa 1800 Personen werden am Abend mit Bussen eingesammelt und in entsprechende Unterkünfte gebracht. Gente en situación de calle, ( Menschen, die auf der Straße leben) sie erhalten hier ein trockenes Bett und eine warme Mahlzeit. Wenn nötig, werden sie auch medizinisch versorgt. Schlimm sind die Verhältnisse, vor allem wenn es um alleinerziehende Mütter und deren Kinder geht. Im Rathaus von Montevideo können Kleiderspenden für die Bedürftigen abgegeben werden.

Aber auch die Überschwemmungen nehmen im Norden des Landes kein Ende. Am Wochenende wurden zwei Angler von der Feuerwehr von einer Insel gerettet. Das Wasser im Fluss war nach Regenfällen rasend schnell angestiegen.

Fast 2000 Menschen warten in Notunterkünften noch immer auf die Rückkehr in ihre Häuser. Die Weidetiere in diesen Regionen hungern, die Ernte ist verdorben. Auch wenn es momentan in Uruguay nicht mehr so viel regnet, kommen die Wassermassen weiter aus dem Süden Brasiliens. Hier ist die Lage weiterhin dramatisch und fast 200 Menschen haben in den Fluten dort ihr Leben verloren. Das uruguayische Militär fliegt zu Sondereinsätzen in das Nachbarland, um die dortige Regierung zu unterstützen.

Auch das Landwirtschaftsministerium hat alle Hände voll zu tun. Nach den zwei Dürrejahren steht vielen Bauern nun das Wasser buchstäblich bis zum Hals!