Anfang der Woche war das ganze Wasser wieder abgelaufen und auch die Brücke wieder passierbar. Nur die Wege sind noch nicht wieder hergerichtet, das wird noch einige Zeit dauern. Wer einen Geländewagen mit Vierradantrieb hat, kommt ganz gut durch. Wir bleiben also einfach Zuhause und warten ab, bis alles getrocknet ist. Im Notfall hilft uns Daniel, aber das ist momentan nicht nötig. Wir haben wieder Strom und eine Speisekammer mit Vorräten für ein halbes Jahr.
Wir genossen herrliches Wetter, sonnige Herbsttage erfreuten das Gemüt.
In der Nacht zum Mittwoch kam dann eine neue Unwetterzelle mit Gewitter und Starkregen. Noch vor dem Morgengrauen war der Strom wieder weg. Vorsorglich stand der Generator noch an Ort und Stelle, er brauchte also nur angeschaltet zu werden. Der Mittwoch bescherte uns dann eine Rekordniederschlagsmenge von 123mm in 24/h. Der Flusspegel stieg im Minutentakt. Der Boden konnte kein Wasser mehr aufnehmen. Am Mittag war dann die alte Hochwassermarke von vor vier Tagen fast wieder erreicht. Dieses mal brachten die Fluten keinen Baummüll vom Nachbargrundstück, sondern rissen die Pfosten mit sich, die wir bei den Aufräumarbeiten schön ordentlich sortiert und zur Seite gelegt hatten.
Am Donnerstag war der Spuk dann endlich vorbei. Wir hatten wieder Strom und der Hochwasserpegel sank von Stunde zu Stunde.

Zurück blieben 2-3 Meter hohe Holzhäufen. Auf der Überschwemmungsfläche fanden wir weit verstreut unsere Pfosten wieder.

Die Arbeit wird uns die nächsten Monate nicht ausgehen.
Der Zaunmacher war schon da und besah sich die Linie, die er wieder herrichten muss. Momentan ist der Boden bis in tiefste Tiefen nass und die Oberfläche weich wie Pudding. Sobald das Ganze etwas abgetrocknet ist, kann er die Pfosten wieder setzen und einen neuen Zaun machen.
Für die nächsten zwei Wochen ist trockenes, sonniges Wetter vorhergesagt.
