
Unser „Hagen“ darf bleiben!
Der Tierarzt kam nicht mehr, um unsere Schafe abzuholen. Entweder hatte er es vergessen oder kein Interesse mehr daran. Dreimal haben wir die markierten Tiere aussortiert, in einem extra Corral geparkt und gewartet. Dreimal hat er uns versetzt. Auf ein viertes Mal wollten wir es nicht ankommen lassen.
So ist es oft in Uruguay. Man kann sich meist auf niemanden verlassen. Es gibt wenige Menschen, die dauerhaft zuverlässig sind. Dabei ist das Unzuverlässige nicht einmal böse gemeint oder mit Absicht gemacht. Meist überlegen es sich die Leute anders, ohne zu informieren. Absprachen gelten nur bedingt, alles ist sehr vage.
Hagen hat es das Leben gerettet! Er wird nicht verkauft. Sein Fell ist sehr begehrt, weil es sehr gerne als Sattelauflage beim Reiten genutzt wird. Aber nun werden wir ihn behalten. Er ist sehr anhänglich und ein Flaschenlamm vom letzten Jahr. Er wird in Zukunft als Zuchtbock unseren alten Octavio ablösen, der sich auf sein Altenteil zurückgezogen hat und den Ruhestand genießt.

Heute nun wurde Hagen geschoren. Wir hatten ihn bei der offiziellen Schur nicht dabei, da er im Verkauf mit Wolle mehr Geld bringt. Aber das spielt nun keine Rolle mehr. Der Sommer steht vor der Tür, die Wolle musste runter. Während Steffen unseren Hasenfuß beruhigte und betüddelte, machte ich mich mit der Schere ans Werk. Nach nicht ganz einer Stunde war er dann erlöst. Das Wasser im Bad war nicht mehr zu gebrauchen, also bekam unser Hagen eine Desinfektionsdusche mit der Gießkanne.

Das sind doch schöne Nachrichten.
LG Jürgen
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Das sehen wir auch so !
Viele Grüße 👋 Gabi
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