Was gibt es neues aus Montevideo?

Letzte Woche hat es an einem Tag etwas geregnet und die Regierung hat prompt das Wasser aus der Leitung wieder für trinkbar erklärt!!!!

In einigen Außenbezirken kommt kein einziger Tropfen Wasser aus der Leitung. Die Anwohner müssen trotzdem weiter die Grundgebühren bezahlen und werden auf Anfrage damit vertröstet: „ Wenn es regnet, kriegt ihr auch wieder Wasser.“

In einem Park mitten im Zentrum von Montevideo wird seit Wochen nach Wasser gebohrt, man ist an einigen Stellen auch fündig geworden. Das Wasser wird vor Ort in Tankwagen gefüllt und an die Krankenhäuser und Altenheime verteilt. Die Altenheime haben nun für diesen Service neben den Grundgebühren auch die Extralieferung zu bezahlen!!

Das Wasser aus der Leitung ist im gesamten Stadtgebiet Montevideo bis etwa 60 km weiter nördlich an der Atlantik-Küste entlang nicht trinkbar. Labore warnen vor dem Genuss. Man sollte auch nicht zu heiß und vor allem nicht zu lange duschen, um den Wasserdampf nicht einzuatmen. Langsam bekommt die Industrie Probleme: Wäschereien können die Kleidung nicht mehr reinigen. Die Mitarbeiter der Autowaschanlagen haben schon seit Wochen keine Arbeit mehr und müssen um finanzielle Unterstützung kämpfen. Jetzt trifft es zwei große Firmen: Coca-Cola und Pepsi haben ihre Abfüllanlagen in Montevideo und nun fehlt es an sauberem Trinkwasser! Man wird in Zukunft also Bier und Wein trinken müssen😁

Argentinien und Brasilien haben der uruguayischen Regierung Hilfe angeboten. Die wird vehement abgelehnt: „Wir brauchen keine Hilfe!“

Nun liegt die Überlegung im Raum, Silberjodid in die Wolken zu schießen, damit es regnet. Das funktioniert ähnlich den Hagelfliegern in Deutschland. Peru hat damit wohl schon einige Erfahrungen. Die uruguayische Armee hat passendes Fluggerät, wie der Verteidigungsminister erklärte. Mal sehen, was aus der Idee wird.

Mit ausgiebigen Regenfällen dürfen wir die nächsten Wochen auf jeden Fall nicht rechnen!

In den Zeitungen und Nachrichten im Ausland wird zunehmend von den Zuständen in Uruguay berichtet. Das schadet dem Tourismus. Mehr als 200.000 Uruguayos haben jetzt während den Ferien das Land Richtung Argentinien verlassen. Argentinier kommen dagegen wenig. Uruguay ist zu teuer geworden.

2 Gedanken zu “Was gibt es neues aus Montevideo?

  1. Gestern gab es in den Hauptnachrichten im FS einen größeren Beitrag. Die Welt scheint endlich auch hier wach zu werden.
    LG Jürgen

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    1. Die Probleme in Montevideo sind wohl hausgemacht. Man hatte vor einigen Jahren Pläne und das Geld für einen neuen Stausee, dann wurde eine Antel-Arena gebaut für Konzerte und Veranstaltungen. ( Antel ist der Kommunikationsanbieter )
      Aber nichtsdestotrotz wird der Wassermangel in der Welt das Problem der Zukunft sein!
      👋Gabi

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