Eine Woche gut genährt!

Die Ombú-Bäume haben ihre Blätter verloren. Das bedeutete ordentlich Zusatzfutter für die Tiere.

Jeden Tag haben wir das Laub am Boden zusammengerecht und an die hungrige Meute verteilt. Kein einziges Blatt wurde verschwendet.

Die vier großen Bäume im Park sind gerade jetzt im Winter eine dankbare Futterquelle. Das Pferd, die Esel und Schafe, sogar die Hasen freuen sich und schlagen sich die Bäuche voll. Wir überlegen nun, draußen auf den Weiden weitere Ombú-Bäume zu pflanzen.

Die ersten Jahre haben wir uns immer über das viele Laub geärgert und wussten nicht, wohin damit. Wenn man sich im Internet über die Bäume informiert, stößt man schnell darauf, dass Laub und Äste giftig seien. Aber wohl nur für Menschen? Nirgendwo steht, dass man die Blätter an Tiere füttern kann. Vielleicht hat es nur noch niemand ausprobiert! Zwei der großen Bäume stehen bei uns am Zaun zur Weide und jedes Blatt, das vom Baum fällt, wurde gleich von einem der Tiere gefressen. Auch die Blüten im Frühling werden nicht verschmäht. Vor vier Jahren haben wir dann angefangen, das Herbstlaub teils als Einstreu sowie als Futter zu verwenden. Die Tiere vertragen es gut und ich denke, sie wissen selbst, was gut für sie ist.

Wir haben über 500 kg Hafer und fast die gleiche Menge an Futterpellets eingelagert. Zusammen mit gemahlenem Mais kommen die Tiere damit bisher gut über den Winter. Jeden Morgen werden sie mit dem Trockenfuttergemisch gefüttert. Den Rest des Tages knabbern sie auf der Weide an dem spärlichen Unkraut, was hier und da noch wächst. Das Wetter ist zur Zeit recht mild und heute regnet es sogar etwas.

Laut Wetterdienst werden wir auch die nächsten zwei Monte auf größere Mengen Regen verzichten müssen. In Montevideo hat die Regierung gestern mitgeteilt, dass das Wasser, das aus den Leitungen kommt, trinkbar und für die Gesundheit nicht schädlich ist. Man hat den Regierungssprecher nach einer Sitzung vor die Kamera geschickt. Drei Sätze: „alles ist gut, wir haben keine Probleme, wir haben alles im Griff!“ Keine weitere Information, nichts. Ich weiß nicht, was ich davon halten soll?!

Die offiziellen Stellen sind zusehends genervt von der internationalen Berichterstattung. Viele Zeitungen und Nachrichtensender weltweit berichten inzwischen von den Zuständen in Montevideo.