Verletzte Schafe……immer wieder aufs Neue

Gestern Abend haben wir wieder ein verletztes Schaf von der Weide geholt. Ein Ohr war angebissen und am rechten Oberschenkel die Wolle von der Haut gerissen, insgesamt eine Wunde, mehr als Handteller groß.

Jeden Abend gehen wir mit einem mulmigen Gefühl die Schafe von der Weide holen. Dass Esel eine Schafherde vor Angreifern schützen, halten wir mittlerweile für eine Mär! Es mag mal vorgekommen sein, ja, aber daraus eine Regel zu machen, ist absurd. Vier Esel und ein Pferd scheren sich nicht um das Wohlergehen der Schafe, es sei denn, sie fühlen sich persönlich gestört, aber das hat ja nichts mit den Schafen zu tun.

Sechs Schafe haben wir momentan in Behandlung, drei davon sind eindeutig Opfer einer Hundeattacke geworden, nur beweisen können wir es nicht! Die Wildkamera zeichnet täglich auf, aber das Gelände ist zu groß, etwa 7 Hektar, und durch Bewuchs und Felsenformationen viel zu unübersichtlich. Wir haben eine zweite Kamera bestellt, aber die gibt es nur in Deutschland und der nächste Besuch kommt an Ostern. Solange wir keine eindeutigen Beweise, wie etwa eine Videoaufnahme haben, können wir nichts unternehmen. Es ist unmöglich, 7 Hektar Gelände mit einem hundesicheren Zaun zu umziehen. Und solange der Nachbar keine Einsicht zeigt, sind uns die Hände gebunden. Ich habe schon überlegt, mich den ganzen Tag auf die Lauer zu legen. Aber auch da bräuchte ich ein Beweisfoto, allein mein Wort gilt nichts!

Es ist frustrierend. Das Schaf Gudrun, das Anfang Januar schwer verletzt wurde, ist erst jetzt, sechs Wochen nach der Attacke, über dem Berg. Die Wunde ist verschorft und heilt langsam ab. Zwei mal täglich wurde bisher die Wunde versorgt, eine schlimme Tortur für das Tier. Dass sie die Verletzung überhaupt überlebt hat, grenzt an ein Wunder. Bei Käthe, dem zweiten Opfer, war die Halswunde nach vier Wochen Behandlung abgeheilt. Und jetzt unser Siegfried, ein Lamm vom letzten Jahr. Ein ehemaliges Flaschenlamm, zutraulich und handzahm, steht momentan völlig traumatisiert an einem Baum und lässt sich nicht mehr anfassen!

Wir haben die Lämmer vom letzten Jahr von der Weide geholt und zu Octavio ins Gehege getan, weil sie die kleinsten sind. Aber auch große Schafe werden vom Hund angefallen, wir wissen momentan nicht, was wir noch machen sollen. Viel Auswahl an Weiden haben wir auch nicht. Es ist fast alles abgefressen und neues Gras wächst nicht nach.

4 Gedanken zu “Verletzte Schafe……immer wieder aufs Neue

    1. Ja, das stimmt. Und wenn ein Tier aus Hunger ein anderes frisst, ist das zwar schlimm, aber noch hinnehmbar. Aber wenn ein Tier aus lauter Langeweile ein anderes quält, finde ich das unerträglich. Das habe ich unserer Katze auch abgewöhnt!! Aber unsere Nachbarin steht auf dem Standpunkt, ihre Hunde spielen ja nur. Anderer Leute Eigentum akzeptiert sie nicht, nicht nur, wenns um die Tiere geht. Aber wie gesagt, uns sind die Hände gebunden. Wir müssen auf Beweismaterial warten!! Und auf Regen😁die versprochene Regenfront hat einen Bogen um uns gemacht.
      Das Jahr 2023 fordert von uns bisher eine Riesenmenge Geduld und Langmut 🙈aber irgendwann wird’s schon wieder besser werden!
      Viele Grüße von Gabi 👋

      Like

Hinterlasse einen Kommentar