NACH dem Hochwasser

Die Brücke ist immer noch etwas überschwemmt, weil sie nur ungefähr einen Meter über den Wasserspiegel gebaut wurde. Das gelbe Teil im Wasser ist eine schwere Eisentafel, mittlerweile nur noch Schrott. Sie wurde vor zwei Wochen aufgestellt, weil sich links davon ein großes, etwa einen Meter breites Loch in der Betondecke gebildet hat. Mit dem Auto kann man vorsichtig daran vorbei fahren, die schweren Laster donnern einfach darüber. Uns wundert, dass noch kein Fahrzeug in dem Loch verschwunden ist.

Gestern fuhren wir nach Tarariras zum Einkaufen, entschieden uns aber für den etwa 15 km längeren Umweg, weil uns die Überfahrt der hiesigen Brücke zu riskant erschien.

Die andere Brücke liegt etwas höher über dem Wasserspiegel, aber das Hochwasser hat auch hier ganze Arbeit geleistet. Viel ist hier nicht mehr übrig vom Betonbelag und wenn da noch einige große Landwirtschaftsfahrzeuge darüber fahren, bricht das Ganze in sich zusammen.

Wir sind bei dem Unwetter Freitagnacht noch glimpflich davon gekommen. Andernorts hat es mehr als die doppelte Wassermenge herunter geregnet.

Die Bauern hatten wieder Pech. Nachdem die Sojaernte schon im Desaster geendet hatte, ist mit dem jetzigen Hochwasser die gesamte Aussaat davon geschwommen. Die Preise für Soja hatten sich gegenüber dem Vorjahr fast verdoppelt. Durch die lange Trockenheit im Sommer sind die Pflanzen aber nur spärlich gewachsen. In einem erfolgreichen Jahr ernten die Bauern 2500 Kilo pro Hektar. In diesem Jahr lag der Ertrag bei 800 kg.

Die Regierung hat am gestrigen Montag die Spritpreise neu festgelegt. Man hat sich etwa in der Mitte geeinigt und alles um 12% erhöht. Ein Streik ist damit wohl erst einmal abgewendet. Seit heute Nacht 00.00Uhr gelten die neuen Preise. Als die Erhöhung gestern Nachmittag langsam durchsickerte, bildeten sich an den Tankstellen lange Schlangen. Genormte Kanister gibt es hier kaum. Es gibt unseres Wissens auch keine Vorschrift für den ordnungsgemäßen Transport von Kraftstoffen. Und so packten viele Fahrer alles an Behältnissen ins Fahrzeug, was nur annähernd geeignet war. Da standen 10 Dreiliter-Plastikwasserflaschen im Kofferraum, vollgefüllt mit Benzin, die Reporterin der Abendnachrichten war begeistert ob des Einfallreichtumes und ließ sich vom den Wartenden noch so einiges andere zeigen🙈.

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