Schwimmbad für die Schafe

Die Anlage zum Scheren und Baden der Schafe ist fertig !

Fast 100 Quadratmeter wurden dafür gesäubert, eingeebnet und betoniert. Als erstes musste für die 1,5 m tiefe Wanne ein Loch in den steinigen Boden gebuddelt werden. Sie wurde „schwimmend“ eingesetzt, d.h. in nassen Sand gelegt, um das Material nicht zu beschädigen. Dabei haben wir vergessen, die Wanne mit Wasser zu füllen, um sie zu beschweren. Sie hob sich also wieder um einige Zentimeter und die mussten dann wieder ausgeglichen werden, um rundherum die gleiche Bodenhöhe zu erhalten. Tonnenweise wurden Erdreich, Sand und Steine bewegt. Und das alles mit Muskelkraft, Schaufel und Schubkarren !Jetzt ist die komplette Arbeitsfläche auf eine Ebene betoniert.

Die Schafe werden in dem dafür vorgesehenen Gehege gesammelt. Das ist klein genug, dass man sie sich einzeln greifen kann. Unter einem überdachten Bereich, vor Sonne und Regen geschützt, werden sie geschoren. Hier kann auch die Wolle sauber sortiert und verpackt werden. Danach warten sie in einem separaten Gehege auf ihren Sprung in die Wanne. Das Desinfektionsbad direkt nach der Schur säubert auch gleich eventuelle kleine Schnittverletzungen, die sich nicht vermeiden lassen. Die Wanne ist tief genug, dass sie untertauchen und der gesamte Körper benetzt wird. Schafe können schwimmen. Sie machen es nicht gerne und schon gar nicht freiwillig, aber sie paddeln sich nach dem Schubs ins Wasser an die Oberfläche und können über eine Rampe das Bad verlassen. Nach kurzem Abtropfen wird für sie eine Tür auf die Weide geöffnet und sie können sich bei leckerem Futter von dem Stress erholen.

Wir haben uns für eine eigene Anlage entschieden, um den Tieren einen Transport zu einem weit entfernten Campo zu ersparen. Scheren und Baden muss sein, aber wir wollen den Tieren so wenig Stress als nötig zumuten.

Alles wurde in Handarbeit gefertigt, die einzige Maschine, die zum Einsatz kam, war ein Betonmischer, den wir uns gekauft haben. Wochenlang haben Steffen und Daniel geschuftet. Das Ergebnis kann sich sehen lassen, finde ich. Und auch die zwei sind ganz stolz auf ihr Werk.