Feuer 🔥

C8E839F6-FF9F-4413-AB7B-B4BAB15BF71CB74BF627-1379-4A06-AB8D-957A974773CFJetzt ist das eingetreten, wovor wir immer Angst hatten. Einige Kilometer entfernt hat sich das trockene Gras entzündet und sich zu einem gewaltigen Flächenbrand entwickelt.

Wir sind nicht in Gefahr ! Bitte keine Sorgen machen!!!

Die Feuerwehr ist vor Ort und jeder, der gesunde Beine hat und mithelfen kann, um die Flammen einzudämmen, ist aufgerufen, zu kommen. In der Nähe des Brandes gibt es kein Wasser. Mit Lappen, Schaufeln und sonstigem einfachen Gerät wird gelöscht, wie es gerade geht. Steffen hat unseren Wassertank auf den PickUp geladen. Er fasst 500 l, nicht viel, aber besser als nichts.

Ein Löschhubschrauber ist unterwegs. Sirenengeheul der Feuerwehren kommt aus allen Richtungen. Ich habe von unserem Hügel aus einen guten Überblick und kann das Feuer beobachten. Die Wassertanks sind voll. Für den Notfall bereite ich alles vor, was ich kann.

Tankfahrzeuge aus der umliegenden Gegend kommen und bringen Wasser. Ortsunkundige, die bei uns auf dem Campo landen, schicke ich in die richtige Richtung. Das Tor steht offen, damit sie schnell voran kommen.

Wenn es Neuigkeiten gibt, melde ich mich wieder.

 

15.20h

Es kommen immer noch Freiwillige aus der Umgebung. Auf der sonst so ruhigen Schotterpiste, die an unserem Campo vorbei führt, ist richtig viel Verkehr. Die Sonne brennt erbarmungslos vom blauen Himmel. Es werden wohl wieder um die 35 Grad sein. Ich frage mich, wie die Feuerwehrleute und die anderen Helfer das aushalten ! Auch ohne Feuer fühlt man sich wie im Backofen.

Ich habe das Gießen aufgegeben und sitze nun auf der Terrasse und beobachte die Rauchwolke. Hubschrauber und Flugzeuge kreisen, die Sirenen der Feuerwehren heulen. Es ist gruselig. Mal sieht es aus, als hätten sie das Feuer im Griff, dann schießen wieder dicke schwarze Wolken in die Höhe. Steffen hat sich gemeldet und berichtet, daß für unsere Richtung keine Gefahr besteht. Der leichte Wind, der nun aufkommt, treibt auch die Rauchwolke an uns vorbei.

 

16.00h. Entwarnung !

Steffen ist gerade heim gekommen. Die Feuerwehr hat die Lage im Griff. Mit Traktoren ist es gelungen, Schneisen zu ziehen und damit zu verhindern, daß das Feuer auf den Eukalyptus-Wald übergreift. Die zwei Löschhubschrauber sind noch im Einsatz, große Grasflächen sind weiterhin in Brand, richten aber keinen Schaden mehr an. Mit Wasserrucksäcken und daran befindlichen Spritzen rücken die Feuerwehrleute den Flammen zu Leibe. Die vielen Helfer, die sich auf den Weg gemacht hatten, erwiesen sich zum Teil als Katastrophentouristen. Dutzende Schaulustige standen am Wegrand und Steffen erzählte, es hätten nur die Klappstühle gefehlt. Da ein jeder ausreichend Getränke mitgebracht hatte, wurden die fleißigen Feuerbekämpfer gut versorgt. Niemand ist zu Schaden gekommen.

 

16.30h

Stimmt nicht ganz !  Steffen hat den Wassertank alleine vom Auto wuchten wollen. Das schwere Ding geriet ins Rutschen und landete punktgenau auf seinem großen Zeh ! Feuer überstanden, und jetzt das ! Ich war gerade dabei, meine Erste-Hilfe-Ausrüstung wieder zusammen zu räumen, als er humpelnd und blutend herein kam. Jetzt kommt sie doch noch zum Einsatz 😄

 

21.50h

Steffen ist mit Daniel auf den Acker gefahren. Trotz Schmerzen muß heute Nacht das Alfalfa zu Paketen verarbeitet werden. Tagsüber ist es zu trocken und würde zu Pulver zerfallen. Also warten sie auf die Nachtfeuchte. Morgen wird dann alles ausgeliefert, die Kunden warten schon sehnsüchtig darauf. Die Qualität ist mittlerweile egal, obwohl wir natürlich schon darauf achten, ordentliche Ware auszuliefern. Aber die Kühe hungern und fressen alles, was ihnen vorgelegt wird. Nur die Pferde legen Wert auf erstklassiges Futter. Sie verhungern lieber, als daß sie Minderwertiges fressen. Die Situation auf den Weiden verschärft sich weiter. Regen ist noch immer nicht in Sicht. Im Norden des Landes sterben die Tiere wie die Fliegen. Wir haben schon überlegt, ob wir nicht Schafe aus dem Norden holen sollen. Aber Daniel meint, die geschwächten Tiere würden den Transport nicht überleben. Also können wir nur zusehen, daß es wenigstens unseren Tieren an nichts fehlt und Futter verkaufen, soweit das möglich ist.

Im Land herrscht Katastrophenalarm. Die Brandgefahr ist enorm. Jeder ist wachsam, und eigentlich hat niemand mehr Lust auf blauen Himmel und Sonnenschein.  REGNEN MUSS ES !

2 Gedanken zu “Feuer 🔥

    1. Das ist nicht lustig. Ich bereite gerade eine Notfallstation für ausgetrocknete und verletzte Feuerwehrleute vor. Da ist mir die Rechtschreibung momentan schei…..egal !
      Das ist ein Riesenfeuer, kein Grillfest !!!!!

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