Vergangene Woche Donnerstag bekamen wir während des Frühstücks einen Anruf aus dem Landwirtschaftsministerium. Wir hätten unsere Kühe noch nicht geimpft. Im Mai steht der zweite Impftermin auf dem Plan. Als wir daraufhin antworteten, daß wir die Kühe alle verkauft haben, baten Sie uns, mit den Verkaufsbescheinigungen vorbei zu kommen, damit man das im Computer angleichen kann. Wir versprachen, am Freitag vorbei zu kommen. Steffen suchte also alle Papiere zusammen und am Freitag machten wir uns auf den Weg nach Colonia.
Im Ministerium angekommen, wurden gleich unsere Papiere mit den Angaben im Computer verglichen. “ Sie haben 13 Kühe verkauft, dann müssen die zwei verbliebenen noch geimpft werden.“ Wir guckten ziemlich blöde aus der Wäsche, weil wir keine Kuh mehr haben. Im Februar wurden aber 15 Kühe geimpft. Wo sind die anderen zwei ?
“ Gestorben .“
Die Ohrmarken haben wir nicht zurückgegeben. Weil wir nicht wussten, daß wir für die Kühe einen Totenschein hätten ausfüllen müssen, sprich: wir das im Ministerium hätten melden müssen.
Das wäre die Aufgabe unseres Ex-Angestellten gewesen. Dafür hatten wir ihn eingestellt. Entweder er hat es nicht gewusst, oder uns bewusst ins Messer laufen lassen. Beides blöd !
Aber wir sind Ausländer, noch nicht so lange im Land und die ganze Sache ist ja nicht nicht so lange her. Wir haben etwas beschämt und verknittert geguckt, versprachen in Zukunft darauf zu achten und wurden daraufhin mit der Warnung entlassen: man werde Inspekteure vorbei schicken, um unseren Campo zu kontrollieren. Na dann, Danke und Tschüss . Unsere fleißigen Helferlein aus dem Steuerbüro werden uns nun die „Sterbeurkunden“ für die fehlenden Kühe ausstellen. Damit sollte die Sache erledigt sein. Ob unser Campo wirklich kontrolliert wird, werden wir sehen. Vielleicht suchen sie ja nach Kuhfladen, anhand derer sie feststellen können, ob doch noch irgendwo eine Kuh unterwegs ist.
Wir waren am Freitag gerade wieder zurück , da erreichte uns wieder eine Mail aus Colonia. Dieses Mal vom Innenministerium, Abteilung Einwanderungsbehörde. “ Oh toll, “ dachten wir. Unsere Aufenthaltserlaubnis ist durch!!!! Wir also heute früh nach dem Frühstück wieder ins Auto und ab nach Colonia. Vor Ort wurde uns dann mitgeteilt, daß noch einige Papiere fehlen, die wir doch schnellstmöglich nachreichen sollen. Das hatten sie uns vor einigen Monaten schon einmal erklärt, mit dem Hinweis, daß, als wir alles angebracht hatten, nun alles vollständig sei und der Rest reine Routine. Diesmal wollen sie eine beglaubigte Abschrift unserer Abgaben für die Sozialversicherungen, einen Nachweis über unsere hiesigen Einkünfte und noch einiges mehr. Wir also Zack-Zack ins Steuerbüro, damit die uns alles zusammensuchen. Wenn alles beisammen und notariell beglaubigt ist, fahren wir ein weiteres Mal nach Colonia……Weil es da so schön ist !!!!!!
Im Steuerbüro haben wir dann auch erfahren, daß Gastón unser Angebot für eine Abfindung nicht angenommen hat. Er spielt auf Zeit! Die Frist, sie wir ihm gegeben haben, läuft am Mittwoch ab. Danach gibt es kein Entgegenkommen mehr von uns. Wir wollten ihm und uns Ärger und unnötige Ausgaben ersparen, und haben ihm das angeboten, das ihm rein rechtlich im allerbesten Fall für eine Kündigung auch zusteht. Er glaubt, wenn er vor das Arbeitsgericht geht, bekommt er mehr. So, wie es aussieht, ist das Arbeitsministerium das nächste, mit dem wir uns beschäftigen können.
Hallo Ihr zwei ,
ich fasse es nicht , „der Amts – Schimmel“ reitet wieder und das nicht
nur in Deutschland. Aber wie ich Euch kenne , lasst ihr Euch ( hoffendlich ) nicht
aus der Ruhe bringen. Zur Zeit blässt hier ein heftiger Wind. Es sieht aus als
würde ein Sturm kommen , gemeldet ist ja so was in dieser Richtung. Na , nach dieser
Hitze würde mich das nicht wundern.
Liebe Grüsse von Martina
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Hallo ihr beiden! Auch bei euch macht die Bürokratie nicht halt. .Es ist manchmal nicht zu glauben wenn man es nicht erleben würde. ..Aber wie ich euch kenne, wisst ihr wie ihr euch zu wehren habt! !!!Ich musste so vor mich hin grinsen. ….Wie du das so schreibst. ..Seid lieb gegrüßt Conny
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