Tierpsychologische Betrachtungen

IMG_1588IMG_1589“ Eure Tiere sind alle etwas merkwürdig!“

Wir kamen im Gespräch mit den Nachbarn zu dem Schluß, daß das Verhalten einiger Tiere von uns ganz und gar nicht artgerecht ist.

Der dicke Geselle mit den „Shrek“- Ohren ist unser Schafbock Octavio. Jeden Abend kommt er mit den Ziegen und Eseln zur Schmusezeit und lässt sich knuddeln. Er ist das einzige Schaf aus der Herde, das handzahm ist, aktiv um Streicheleinheiten bettelt und Äpfel frisst.

Unsere Hühner sind immer noch im Eierstreik. Seit zwei Monaten haben sie kein einziges Ei gelegt. Unsere drei Hähne machen auch keine Anstalten, die Hühner zu beglücken. Sie leben alle friedlich vor sich hin, fressen, scharren und dösen in ihren Sandkuhlen.

Unsere Eselin Lizzy glaubt weiterhin, sie sei ein Schaf und ist lieber mit der Schafherde zusammen als mit ihren zwei Artgenossen. Sie ist der eigentliche Leithammel. Wo Lizzy ist, ist die Herde nicht weit. Sie laufen ihr widerstandslos hinterher und wenn sie beschließt, es ist Schlafenszeit, öffnet sie kurzerhand die Sperre am Eingang zum Gehege und begibt sich mit ihrer Herde zur Nachtruhe.

Unsere zwei Hasen, als Pärchen gekauft, haben noch keinen Nachwuchs produziert. Es werden wohl zwei Weibchen sein, die bei uns ihr friedliches Dasein genießen. Sie wohnen in einem zweigeschossigen Hasenstall und bevorzugen den ersten Stock, den sie über eine Rampe erreichen. Von hier haben sie einen guten Überblick und  sind vor Wind und Wetter geschützt. In dem Häuschen halten sie sich natürlich nur zum Dösen und Schlafen auf. Ansonsten nutzen sie ihren großen Auslauf zum Toben und Hakenschlagen.

Unsere Hündin Leika mochte ihre Hundehütte von Anfang an nicht. Jetzt haben wir herausgefunden, woran das lag. Das Dach störte! Im engen Haus bekam sie Platzangst. Jetzt haben wir das Dach einfach entfernt, das Unterteil auf die Veranda neben unserer Eingangstür gestellt und das ganze mit einer gemütlichen Decke ausgestattet. Ihr neuer Lieblingsplatz!!!!!!

So hat jedes Tier seinen eigenen Charakter, seine eigenen Fähigkeiten und Eigenarten. Bei uns kann jeder seinen Spleen ausleben. Es ist unterhaltsam und interessant, die Tiere zu beobachten. Hier dürfen sie leben, wie sie möchten, sie müssen nicht funktionieren. Wir haben keine Tierzucht, die nur auf Masse ausgelegt ist. Kommt ein Junges zu Welt, wird es herzlich aufgenommen. Aber ob nun jedes Schaf oder Ziege trächtig ist, spielt keine Rolle. Das Wohlfühlen steht im Vordergrund. Die Muttertiere leben gesünder und vor allem länger, wenn sie nicht jedes Jahr ein Junges zur Welt bringen müssen. Wir lassen der Natur ihren Lauf und genießen die Zeit mit unseren Tieren, unserem ganz privaten Streichelzoo.

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