Das Urviech in der Tonne

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Unser Weihnachtsessen

Heiligabend auf dem Land war für uns wieder eine neue Erfahrung. Von heilig und besinnlich keine Spur, von Weihnachten eigentlich auch nicht.

Wir waren bei Gastón eingeladen zum Grillen. Mit 20 weiteren Personen. Schon bei der Ankunft tat sich ein großes Fettnäpfchen auf. Wir sind angekommen und haben die Runde mit einem fröhlichen “ feliz navidad “ begrüßt. Falscher Einsatz, das ist hier nicht üblich. Gut, dann halt jeden einzelnen mit Küsschen und Umarmung. Bis man da bei 20 Leuten durch ist, das dauert eine Weile!

Wir hatten für die kleine Tochter ein Geschenk mitgebracht und haben es ihr mit Küsschen und “ Feliz navidad“ überreicht. Sie schaute etwas irritiert (das ist wohl auch nicht üblich), nahm das Päckchen aber dann freudestrahlend entgegen. Wir hätten uns vielleicht vorher darüber erkundigen sollen, wie man das Fest hier feiert.

Danach saßen wir gemütlich in der Runde,  während nebenan das Feuer munter vor sich hin loderte, umgeben von einem Lamm am Spieß ( aber nicht unseres! Das haben wir begnadigt) und besagter Tonne, in der ein Spanferkel seit Stunden vor sich hin schmorte. Der Tisch bog sich unter Bergen von Chips und Sandwiches, es wurde eifrig zugelangt und die Teller immer wieder aufgefüllt. Etwas irritiert hielten wir uns mit dem Essen zurück, weil wir ja eigentlich auf die Fleischportionen warteten und uns nicht vorher schon den Bauch vollschlagen wollten.

Die Unterhaltung dümpelte so vor sich hin, die anwesenden Kinder spielten eine Zeit lang Tischfußball, setzten sich dann auch dazu und warteten geduldig……und aßen Sandwiches! Gemütliches Beisammensein, bis sich dann gegen 23 Uhr Gastón Richtung Feuer bewegte. Jetzt geht’s los!

Es wurde eine Schüssel Reis aufgetragen, in Scheiben geschnittene Tomaten, Mayonnaise und gaaaaanz viel Brot. Waren wir anfangs noch der Meinung, die müßten doch eigentlich proppesatt sein, sahen wir uns getäuscht. Berge von Fleisch und Brot wurden an den Tisch geschleppt und verspeist.

Gegen Mitternacht kam Bewegung in die Gruppe. Aus der Ferne hörten wir das Feuerwerk aus Miguelete, einem kleinen Ort, 8 km entfernt. Und als wir auf die Straße traten, konnten wir auch die Raketen bewundern. Und jetzt durften wir einander          “ Feliz navidad“ wünschen, mit dem obligatorischen Küsschen für jedermann. In der Zwischenzeit kam ganz heimlich  „papa noel“ , woher auch immer, legte Geschenke für die Kinder in der Küche ab und verschwand genauso geheimnisvoll in der Schwärze der Nacht.

Danach fanden die Chips wieder ihren Weg auf den Tisch, dazu ein 5 Litereimer mit Eis, dessen Inhalt im Laufe der Zeit dann auch noch in den Bäuchen verschwand.     Um die gute Stimmung am Laufen zu halten, wurde eine Musikbox aufgestellt. Im Takt der Musik bewegte man sich dann langsam mit, allerdings blieben fast alle auf ihren Stühlen sitzen, aufstehen war dann doch zu anstrengend, obwohl ein einzelner Tänzer  die Damen immer wieder dazu aufforderte. Vergeblich.

Um halb zwei hatten wir dann genug und verabschiedeten uns von allen. Genau: jeder bekam sein Abschiedsküsschen.

Feliz navidad

6 Gedanken zu “Das Urviech in der Tonne

  1. Hallöchen,
    ja, das wird uns ewig in Erinnerung bleiben!!! Das tollste war echt das Ferkel in der Tonne. Die Tonne hatte noch einen großen Deckel drauf und sah eigentlich aus wie ein riesiger Waschkessel. Ich hab Tränen gelacht, als Gastón den Deckel hob und ich sein Schweinchen bewundern durfte.
    Und die ganze Gesellschaft, wie sie da um den Tisch rum saß, die meisten mit Handy in der einen Hand und den Matebecher in der anderen. Die Menschen hier sind so ruhig, gelassen und….nein, ich werde jetzt nicht laut sagen: langweilig. Nur ganz leise🤐 Die genügen sich selbst, und wenn jemand rechts und links auf dem Stuhl sitzt, ist das schon eine große Sause! Selbst die Kinder sitzen einfach nur da und warten, bis die Zeit rum geht. Da springt keiner rum, schreit oder nörgelt. Nö, die sitzen da, nuckeln an ihrer Limo und futtern ab und zu Chips. Ich würde es nicht glauben, wenn ich es nicht selbst erlebt hätte. Einfach nur süß!!

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  2. Hallo liebe Gabi,
    lieber Steffen,

    wir wünschen Euch alles gute für das neue Jahr.Viel Gesundheit,Glück und Liebe und Frieden auf dieser Welt.
    Man lernt nie aus.Oh je! Ja jede Mentalität ist anders.Hat aber auch was sympathisches durch „euer Fett Näpfchen “ .In Spanien ist die Bescherung zum Beispiel auch nicht an Heiligabend sondern an Heilige drei Könige.
    Durch soviel essen muss man sich wahrscheinlich nach Hause „rollen“. ;-)😄😄😄
    In diesen Sinne lasst es euch gut gehen.

    Feliz Navidad y un feliz año nuevo.
    Liebe Grüße aus Oberbaldingen Kassir und Ana🎉🎉🎉

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  3. Hallo ihr zwei! !Auch ich schließe ich mich den guten Wünsche für’s neue Jahr an! Bleibt glücklich und zufrieden! Aber vorallem gesund.! Ich wünsche euch auch dass ihr vor sämtlichen Katastrophen wie Sturm, Hochwasser u.s.w
    verschont bleibt! !!! Also in diesem Sinne. ..ein Glückliches 2017 !!

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