Mutterfreuden

Am Montag Abend, kurz vor Einbruch der Dunkelheit,, kam das Kälbchen zur Welt. Die Wehen quälten die Kuh schon seit dem Mittag und Gastón achtete immer wieder darauf, daß sie stehen blieb und sich nicht hingelegte. Am späten Nachmittag untersuchte er sie erneut und fuhr dann nach Hause. Steffen und ich saßen gemütlich im Sonnenuntergang und genossen den Feierabend, als wir ein klägliches Muh hörten!   Wir also sofort auf die Weide und die Kuh gesucht. Sie lag hinter einem Baum , die Füßchen des Kälbchens waren schon zu sehen. Wir versuchten sie zum Aufstehen zu bewegen, keine Chance. Sie konnte und wollte nicht mehr. Steffen lief ins Haus um Gastón zu benachrichtigen und ich beobachtete den Vortlauf der Geburt. Die Wehen kamen kurz hintereinander, die Kuh machte keine Anstalten, zu pressen. Das Kalb steckte fest, es mußte raus! Also öffnete ich die Fruchtblase, packte die Füßchen und zog bei jeder Wehe kräftig daran. Als Steffen zurück kam, versuchte er erneut, die Kuh zum Aufstehen zu bringen.Nach einigem Ziehen wurde der Kopf sichtbar, eine graublaue Zunge hing aus dem Mund des Kalbs, es bewegte sich nicht. Ich dachte, es sei bereits tot und zog nun kräftiger.  Zu zweit schrieen wir auf die Kuh ein und irgendwann begriff sie, daß sie mithelfen mußte. Sie presste kräftig und nach drei/ vier Wehen kam mit einem Schwung das Kälbchen zur Welt. Es hatte sie Augen verdreht und reagierte nicht. Ich wischte den Schleim vom Gesicht und klopfte kräftig auf den Hals. Die Kuh war bereits wieder auf den Beinen und leckte ihr Kind kräftig ab. Da kam langsam Leben in das Tierchen, es hatte es geschafft!! Kurz darauf kam dann auch Gastón. Er nahm das Kalb kurzerhand an den Hinterbeinen und schüttelte es. So konnte das Fruchtwasser aus den Lungen ablaufen und es erholte sich schnell.

Wir sind wieder mit der Zivilisation verbunden !!!!!!

Was lange währt, wird endlich gut. Der Techniker war da, hat das Problem in zwei Minuten gelöst und weg war er !