Neuzugang im Tierpark

Ein Maskottchen im Schuhkarton. Größer war die Kiste nicht, in der der Fasan vor sich hin vegetierte und mittlerweile total  traumatisiert und aggressiv ist.

Das konnte ich mir nicht länger mit angucken. Auf die seelische Verfassung eines Tieres wird hier keinen Wert gelegt. Die Leute hier meinen es nicht mal böse, sie machen sich einfach keine Gedanken darüber, wie so ein Tier leiden kann. Auch mein kleiner Esel kam mit schlimmen vereiterten Wunden hier an, weil er seit seiner Geburt festgebunden war und und die Seile die Haut kaputt gerieben haben. Die Wunden sind dank unserer reichhaltigen Hausapotheke mittlerweile gut geheilt ( was einem Menschen nützt, kann einem Esel ja nicht schaden ! )  aber die Narben werden bleiben !

Jetzt muß sich der Fasan erst mal an seine wiedergewonnene Freiheit gewöhnen.Wir haben ihm auf einer Seite die Flugfedern abgeschnitten. Das habe ich mal in einem Buch gelesen,daß das in den Zoos mit den Flamingos und anderen Vögeln so gemacht wird. Er kann zwar nicht mehr fliegen, hat aber viel Auslauf, und ich hoffe, daß er sich trotzdem bei uns wohlfühlt.

Gut, daß wir unser Vogelgehege so groß gebaut haben, es umfasst ca. 300 Quadratmeter. Wer weiß, was uns da noch so alles über den Weg läuft, bzw. fliegt !

Meine drei Damen haben den Fasan erstaunlicher Weise schnell akzeptiert. Ich dachte, ich stecke ihn mal zu den Hühnern, Vogel ist Vogel. Das scheint zu funktionieren. Er hat einige Stunden am Zaun randaliert, jetzt steht er ganz ruhig mit den Hühnern im Häuschen und frißt.