Vorzeitige Weihnachtsüberraschung

Als Steffen gestern seine Wasserrunde absolvierte, die Tiertränken müssen täglich gesäubert und aufgefüllt werden, rief er plötzlich um Hilfe. Ich war gerade am Gießen und eilte in Richtung der Rufe.

„Wir haben Nachwuchs!“

„Will der mich jetzt veräppeln“, ging mir durch den Kopf. Kann ja nicht sein! In diesem Jahr ist kein Schafbock ausgebüxt, ein sooo verspätetes Lamm. Nee! Gibt’s nicht!

Und doch stand da am Tor eine Schafmama mit ihrem Lämmchen, in der aussortierten Herde. Hier sind eigentlich nur alte Schafe und Mütter der vergangenen Saison untergebracht, unser Sanatorium sozusagen. Das Schaf hatte ein Euter, wir waren der Meinung, sie hatte bereits geboren und haben sie nach der Schur zur Erholung aussortiert.

Wie das Lämmchen zustande kam, ist uns ein Rätsel.

Wir lockten das Schaf samt Nachwuchs von der großen Weide in ein kleines Gehege. Das ging problemlos, obwohl sie einen Weg von fast 300 Metern zurücklegen mussten. Die Mutter war sehr kooperativ.

Das Böckchen ist etwas klein und lethargisch, wir werden es die nächsten Tage also im Auge behalten. Aber wir sind guter Dinge, dass sich der Kleine rasch erholt und haben ihn, da er so kurz vor Weihnachten zur Welt kam, Jesús genannt.

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