Pozo negro

So wird in Uruguay die Abwassergrube genannt.

Letzte Woche fiel uns am Rand unserer Grube ein feuchter Fleck auf und ein etwas unangenehmer Geruch, der aber nichts ungewöhnliches ist. Bei Wetteränderungen, vor allem, wenn ein Tiefdruckgebiet naht, kann es schon mal „müffeln“.

Am Freitagmorgen öffneten wir dann die Klappe der Grube. Sie wurde noch nie geleert, aber es könnte ja sein, dass sie doch vollgelaufen ist. Sie war voll! Randvoll! Bis oben hin!

Da Steffen sowieso nach Tarariras fahren wollte, konnte er sich dort gleich nach einer Firma erkundigen, die die Grube leert. Beste Anlaufstelle für so etwas ist immer unser Futtermann. Er kennt alles und jeden im Städchen und konnte gleich helfen. Nach einem kurzen Telefonat, es musste ja schnell gehen, wir brauchten eine Express-Leerung 😂, war die zuständige Firma verständigt und wir bekamen gleich für Samstagfrüh den ersten Termin.

Kurz vor 8 Uhr stand der große Lastwagen dann schon bereit. Der freundliche Arbeiter legte eine Leitung bis zu unserer Grube.

Ich befürchtete geruchstechnisch schon das Schlimmste, wurde aber angenehm überrascht:

Während die Pumpe lief, standen wir mit dem Arbeiter, der die Leerung überwachte, neben dem Grubenschacht und unterhielten uns. Alles nicht so schlimm wie befürchtet.

Wir waren mehr als zufrieden mit der schnellen, pünktlichen und sauberen Arbeit!

In Uruguay gibt es nur im Kerngebiet von Montevideo und Punta del Este eine Kanalisation. Allerdings keine Kläranlagen. Bei jedem Regen werden die Kanäle durchgespült und die Abwässer in den Rio de la Plata, bzw. in den Atlantik geleitet.

Alle Häuser in den anderen Städten, Dörfern und Siedlungen haben Abwassergruben, die geleert werden müssen. Der Inhalt wird ortsnah in ausgehobene Erdlöcher gekippt. Das Wasser versickert und die Löcher werden, wenn sie voll sind, mit Erde abgedeckt.

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