Der Sturm am vergangenen Wochenende war wieder ein ciclón extratropical. Wenn um den 30. August ein solches Wetterphänomen auftritt, bei dem kalte Luftmassen auf warme treffen und sich zu einem heftigen Sturm entwickeln, sprechen die Meteorologen in der La-Plata-Gegend gerne von der temporal de Santa Rosa. Der Name geht auf eine schöne Geschichte zurück, die sich in Peru zugetragen hat.
Isabel Flores de Oliva, so ihr Geburtsname, wuchs in einer kinderreichen Familie in Peru auf. Sie lebte das Leben einer jungfräulichen Heilerin und soll der Legende nach 1615 Lima vor dem Angriff niederländischer Piraten gerettet haben. Sie betete tagelang ununterbrochen, bis ein heftiger Sturm die Piraten daran hinderte, an Land zu gelangen. Im Laufe ihres Lebens werden ihr einige Wunder und Heilungen zugeschrieben. Sie wurde noch im 17. Jahrhundert vom Papst heiliggesprochen und gilt als die erste christliche Mystikerin auf dem amerikanischen Kontinent. In Peru sind viele Ortschaften, Krankenhäuser und Straßen nach ihr benannt. Sie ist die Schutzpatronin von Peru, Lateinamerika und den Philippinen. Im katholischen Glauben wird sie auch von Gärtnerinnen, Stickerinnen und Floristen um Hilfe gebeten.
Wann immer sich um den meteorologischen Frühlingsanfang herum ein ciclón extratropical im La-Plata-Gebiet austobt, sprechen die Wetterfrösche vom temporal de Santa Rosa.
Die Rose von Lima hat sich also am Wochenende bei uns ausgetobt, Gewitter, heftige Regenfälle und Wind geschickt.

Das Dach einer Schafunterkunft hat den Naturgewalten nicht standgehalten.

Zum Glück ist den Schafen nichts passiert. Das Dach lässt sich wieder reparieren!