
Wir haben ja schon einige Geräte zur Nudelherstellung und können neben schwäbischen Spätzle, Lasagne und Spaghetti eine Menge Teigwaren selbst herstellen. Aber die Werbung im Internet fällt auch bei uns manchmal auf fruchtbaren Boden.
Eine automatische Nudelmaschine mit integrierter Waage, die auf Knopfdruck alles ruckzuck selbst macht, ist schon eine tolle Sache, dachte ich mir und suchte nach weiteren Informationen im Netz.
Im März entschlossen wir uns dann zum Kauf, mussten aber schnell feststellen, dass wir das gewünschte Gerät in Uruguay nicht bekommen würden. In Deutschland war es schnell und einfach zu bestellen, also wurde unsere ältere Tochter damit beauftragt.
Ende April flog ich nach Deutschland und wollte das Maschinchen auf dem Rückflug mit nach Hause nehmen. Als ich die riesige Kiste im Flur der Tochter stehen sah, bekam ich kurz Bauchweh: „Wie soll das Ding in den Koffer passen?“
Die Verpackung war allerdings fast doppelt so groß wie der Inhalt, sodass das letztendlich gar kein so großes Problem war. Ich kaufte eine Rolle Luftpolsterfolie und wickelte die Nudelmaschine darin ein. 7kg wiegt sie, 23 kg durfte der Koffer wiegen. Alles klar! Kleidung und anderes wurde zum Schutz um die Maschine gepackt und der Koffer geschlossen.
Vor vier Tagen machte ich mich auf den Rückflug und war ziemlich gespannt, wie die Nudelmaschine die Reise wohl überstehen würde. Irgendwo unterwegs war der Koffer geöffnet und der Inhalt kontrolliert worden. Ich verschließe die Koffer immer mit Kabelbinder, diese waren entfernt worden. Völlig legitim und verständlich, dass da die Sicherheitsleute wissen wollten, um was es sich bei dem Ding im Koffer handelte. Sie haben meinen Koffer wieder ordentlich gepackt und verschlossen und schließlich kam er neben zwei anderen Gepäckstücken in Montevideo an. Hier wollte der Zoll dieses Mal von meinem Gepäck gar nichts wissen. In den letzten 6 Jahren musste ich bei der Einreise jedes Mal die Koffer öffnen! Ich wurde durchgewunken. Willkommen in Uruguay!
Zu Hause angekommen, wurden natürlich gleich die Koffer geöffnet. Das ist jedes Mal wie Weihnachten. Bücher, Kaffee, Schokolade und viele andere Köstlichkeiten wurden ausgepackt und die neue Nudelmaschine inspiziert. Der Deckel hat einen kleinen Sprung, ansonsten hat sie die Flugreise gut überstanden.
Heute nun wollten wir sie ausprobieren und studierten die Gebrauchsanweisung. Viel steht nicht drin, das Gerät ist nicht sonderlich kompliziert. Aus dem Internet wusste ich, dass wir wohl mehrere Anläufe brauchen würden, etwas Erfahrung war schon von Nöten! Nach dem zweiten Versuch präsentierte uns die Maschine tatsächlich brauchbare Nudeln! Wir waren mächtig stolz auf uns.
Während das Wasser im Topf auf dem Herd erhitzte, wog, knetete und presste die Maschine schöne Nudeln, die nach der Herstellung im sprudelndem Wasser landeten. Und das alles auf Knopfdruck innerhalb weniger Minuten. Herrlich!
Natürlich braucht es noch Erfahrung und Know-how und so wird in den nächsten Tagen noch ein Rezeptbuch bestellt. Steffen fliegt übernächste Woche ebenfalls nach Deutschland und kann es dann mitbringen.