Krisenvorsorge

Ein Thema, das in den Nachrichten, den sozialen Medien und auch im Freundes- und Familienkreis immer wieder diskutiert wird. Da wir auch so einige Erfahrung damit haben, möchte ich das Thema aufgreifen.

Vor allem Naturkatastrophen führen immer wieder dazu, dass in betroffenen Regionen die Menschen eine Zeit lang auf sich alleine gestellt sind, bevor Feuerwehr und Polizei die Lage wieder im Griff haben. Meist dauert das nur einige wenige Tage, aber auch die muss man irgendwie überbrücken. Solche Szenarien sind hier bei uns zur Routine geworden, wobei wir natürlich weder Feuerwehr noch Polizei benötigen. In dicht bevölkerten Regionen sieht das ganz anders aus!

Ein Tip von uns: die Krise einfach mal durchspielen! Am Freitagabend ganz spontan, ohne die Familie vorgewarnt und evtl. vorsorglich eingekauft zu haben, Strom und Wasser abstellen und bis zum Sonntagabend gucken, wie man die Situation meistert! Wer Kinder hat, kann sich auf ein interessantes Abenteuer einstellen! ( der Inhalt der Tiefkühltruhe sollte vorher ausgelagert werden, man muss ja nicht willkürlich Lebensmittel verschwenden) Wer den Mut hat, kappt dazu das Internet, was im tatsächlichen Katastrophenfall ja auch ein mögliches Szenario ist! Und schon ist man mittendrin in der Katastrophe! Die Übung sieht auch vor, nicht das Haus/ Wohnung zu verlassen. Schön drin bleiben!

Ganz wichtig: ein großer Zettel mit Stift auf den Küchentisch legen. Im Laufe der zwei Tage wird hier alles notiert, was fehlt und für die Krisenvorsorge in den Vorrat aufgenommen werden sollte. Das kann von Familie zu Familie ganz unterschiedlich sein! Da merkt man dann auch ganz schnell, dass die Lebensmittelversorgung das kleinste Problem darstellt!

„Wir haben nur eine kleine Wohnung und kein Platz für Lebensmittelvorräte,“ ist ein häufiger Satz, den wir zu hören bekommen, vor allem, wenn unsere riesige Speisekammer bestaunt wird. Platz ist in der kleinsten Hütte, halte ich dagegen und würde den Notfallvorrat für jeden einzelnen auch in einer 1-Zimmer -Wohnung unterbringen! Die meisten Schränke enden weit unter der Zimmerdecke. In die Schublade mit den Socken passen hinten immer noch zwei Liter Getränke im Tetrapack und im Schuhschrank kann man immer einige Konservendosen stapeln. Hier eine Dose, dort eine Flasche….. die allermeisten Schränke sind nicht so voll gestopft, dass nichts mehr rein passt!

Lebensmittellisten für den Notfall gibt es im Internet von offiziellen Stellen genug. Das muss ich hier nicht wiederholen.

Ich kann aber nur jedem raten, nur das zu bevorraten, was man auch zu normalen Zeiten gerne isst. So kann man den Vorrat in die Einkaufsroutine mit hinein nehmen, es verfällt nichts und man muss im Notfall keine Sachen essen und trinken, die man gar nicht mag.

Zwei große Probleme werden selbst in diesen beiden „Übungstagen“ auftreten, wenn man sich nicht schon vorher intensiv mit diesem Thema befasst hat!

1.) der Toilettengang

Ohne Strom und Wasser funktioniert keine Toilette! Und ohne Garten oder Balkon steht man sehr bald vor enormen Herausforderungen. Brauchwasser ist genauso wichtig wie Trinkwasser, und das kann in kleinen Wohnungen dann tatsächlich zum großen Problem werden. Da gilt es, genau zu überlegen und entsprechend vorzusorgen ( evtl. mit Feuchttüchern o.ä.)

2.) Langeweile/Beschäftigung

Wer gerne liest, ist mit einer Lichtquelle und einem guten Buch fein raus. Da kann man es sich auf dem Sofa gemütlich machen und das Wochenende locker aussitzen. Für alle anderen kann es schnell zum Problem werden, wenn das Handy nicht mehr geht und man sich nicht mal schnell eine Netflix-Serie anschauen kann. Hier gilt es, ganz genau darüber nachzudenken, was man mit der vielen freien Zeit anfängt und individuell vorsorgt.

Ein Generator ist ein schönes, brauchbares Gerät, das bei uns regelmäßig zum Einsatz kommt. Aber wir wohnen weit draußen und haben keine Nachbarn! Das Ding stinkt und macht Krach. Für eine Wohnsiedlung, in der oft schon das Grillen mit Holzkohle verboten ist, undenkbar. Und in einer Wohnung im Mehrfamilienhaus erst recht!

Man sollte sich also frühzeitig mit diesem Thema beschäftigen und in der Familie/ Mitbewohner besprechen. Ohne Panik und ohne Endzeitszenario. Man muss nicht vom Schlimmsten ausgehen, aber 2 Tage ohne Strom nach einem heftigen Unwetter sind nicht soweit hergeholt. Und je besser man vorbereitet ist, desto besser kann man damit umgehen.

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