Behördenkram

Wenn man mit der Einwanderung den ganzen Papierkram hinter sich hat und endlich seine cedula in den Händen hält, denkt man sich: „Geschafft! Nie wieder!“

Dem ist leider nicht so!

In Uruguay muss die Aufenthaltsgenehmigung/cedula alle drei Jahre erneuert werden. Das geht in der Regel problemlos, aber man muss daran denken und sich drum kümmern!

Mit der cedula verliert der deutsche Führerschein in Uruguay seine Gültigkeit. Man braucht einen uruguayischen. Das wird von Departement zu Departement unterschiedlich gehandhabt. Von „einfach umschreiben“ bis „eine Fahrprüfung machen“ ist alles möglich! In jungen Jahren hält der Schein 10 Jahre und man erneuert ihn danach. Ab dem 60. Lebensjahr wird die Sache komplizierter. Mit zunehmendem Alter verkürzt sich die Gültigkeitsdauer, irgendwann kommen dann auch Gesundheitsuntersuchungen wie ein Sehtest und ähnliches dazu. Grundsätzlich muss man damit rechnen, dass einem im hohen Alter der Führerschein aus gesundheitlichen Gründen entzogen wird. Das kann zu erheblichen Problemen führen, wenn man etwas außerhalb auf dem Land wohnt und auf das Auto angewiesen ist!

Als deutscher Staatsbürger braucht man in der Regel einen Reisepass und einen Personalausweis. Diese Dokumente werden in der deutschen Botschaft in Montevideo ausgestellt. Wer regelmäßig fliegt, weiß, dass der Reisepass mindestens noch 6 Monate gültig sein muss, damit einen die Fluggesellschaft mitnimmt. Man muss sich also frühzeitig um einen neuen Pass kümmern. Termine bei der Botschaft gibt es nicht von heute auf morgen. Ähnliches gilt für den Personalausweis. Den braucht man in Uruguay nicht. Sollte aber, aus welchen Gründen auch immer, eine Rückwanderung nach Deutschland nötig sein, bekommt man allerhöchste Schwierigkeiten, wenn der Ausweis abgelaufen und damit ungültig ist!

Die Papiere für die deutsche Botschaft sollte man peinlichst genau aufbewahren: dazu gehören Kopien der Abmeldebescheinigung aus Deutschland, das Stammbuch oder beglaubigte Geburtsurkunden von einem selbst und der Eltern, Reisepass, Personalausweis und die cedula. Es lohnt sich nicht, über Sinn oder Unsinn nachzudenken. Ohne das alles gibt es keinen neuen Pass!

Wer regelmäßig nach Deutschland reist, sollte sich von dort einen Vorrat an biometrischen Fotos mitbringen. In den allermeisten Fotoshops in Uruguay sind solche Aufnahmen unbekannt. Die deutschen Behörden bestehen allerdings darauf und man kann sich den Ärger sparen, wenn man vorsorgt.

Nach der Auswanderung muss man sich also um doppelt so viele Dokumente kümmern und man ist gut beraten, wenn man den Überblick nicht verliert.

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