Hui Buh – die 4. Katze

Seit etwa vier Wochen geistert eine schneeweiße Katze über den Campo. Sie ist auf den gelbbraunen Weiden weithin sichtbar.

Unsere drei Miezen sind nicht begeistert. Obwohl der schwarze Kater bisher auch nur bedingt gelitten war, sind sie sich plötzlich einig und die traute Eintracht: Mama, Papa, Kind.

Der alte Spruch „nichts eint so sehr wie ein gemeinsamer Feind“ passt hier genau. Der Fremdling wurde angefaucht und in die Flucht geschlagen. Drei auf einen, da sollte man doch meinen, dass der Neue die Flucht ergreift! Nichts dergleichen! Mit einem hohen, kläglichen Maunzen kam er immer wieder und hat wohl beschlossen zu bleiben, allen Widrigkeiten zum Trotz.

Ich habe bei Tieren ein weiches Herz. Fortjagen kam ja nicht in Frage. Das hatten die drei Schlingel schon probiert. Also hab ich ihn gelockt und mit ihm gesprochen und es hat nur einige Tage gedauert, da ließ er sich anfassen, kraulen und hochnehmen. Ob Männlein oder Weiblein, das lässt sich nicht so genau feststellen. Entweder ist er sehr schlecht kastriert oder sie misshandelt worden. Auch im Gesicht, an den Ohren und im Fell sind Narben zu sehen. Was immer das Tierchen erlebt hat, bei uns soll es ihm gut gehen. Es darf bleiben und wird genauso liebevoll behandelt und versorgt wie die anderen Katzen.

MiezMiez hat begriffen, dass der Neuling wohl bleibt und bringt ihm nach und nach die Regeln bei. Das ist ein herrliches Geknurre und Gemaunze. Hui Buh hört geduldig zu. Da das Tier wie ein weißes Gespenst über den Campo geistert, haben wir ihm diesen Namen gegeben.

Silvester hält sich aus dem ganzen Katzenjammer meist raus und beobachtet aus der Ferne die Belehrungen. MiezMiez wird nicht müde, dem Neuen zu erklären, wer der Chef ist und wer hier kuschen muss.

Mutters Prinz, der kleine TomTom, genießt seine Sonderrechte, möchte sich mit dem großen Weißen aber lieber nicht anlegen.

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