Hitzeschäden

Das war gestern.

So sieht es heute aus.

In zwei bis drei Tagen wird die Feige kein einziges Blatt am Baum haben, obwohl die Früchte bis zur Reife mindestens noch drei Wochen brauchen.

Seit über 10 Tagen schmort Südamerika, und damit auch Uruguay, unter einer enormen Hitzeglocke. Die Temperaturen kratzen teilweise an der 40 Grad-Grenze. Dazu kommt ein stetiger Wind aus Norden, der wie ein gewaltiger Fön alles austrocknet. Noch geplagt von den vergangenen zwei trockenen Jahren geben im Norden und der Mitte des Landes die ersten Brunnen schon wieder kein Wasser mehr und die großen Tanklastwagen der staatlichen Wasserversorgung sind pausenlos unterwegs, um Wasser zu verteilen.

Auch die Brandgefahr wächst. Über 100 Brände halten in Uruguay die Feuerwehr auf Trab, obwohl die Regierung immer wieder alles herunterspielt und betont: „Im letzten Sommer war alles viel schlimmer!“

In Argentinien lodern die Feuer, vernichten viele Hektar Wald unter Anderem in einem Nationalpark.

In Bolivien wüten die Brände und Anwohner werden nicht müde, verletzte Tiere aus der Gefahrenzone zu bringen und zu versorgen.

In Chile nahe der Pazifikküste ist das Inferno ausgebrochen. In der bekannten Urlaubsgegend um Val Paraiso verloren über 100 Menschen in den Flammen ihr Leben. Die Feuer beschränken sich nicht auf die Wälder. Feuerwalzen rasen durch Dörfer und Siedlungen, die Bewohner haben kaum eine Chance zu entkommen.

Die Ende letzten Jahres vorhergesagten ergiebigen Regenfälle sind ausgeblieben. Die Bauern haben voller Hoffnung Mais ausgesät, der zum Wachsen ziemlich viel Wasser benötigt. Das rächt sich nun. Die Pflänzchen bilden kaum Blüten und vertrocknen langsam vor sich hin.

Wir sind wieder stundenlang am Gießen, die Pflanzen im Park lechzen nach Wasser. Das Gras auf den Weiden hat sich in Heu verwandelt. Es ist immer noch genug da, dass die Tiere satt werden. Aber die Tiere brauchen täglich mehr Wasser, um das trockene Zeug zu verdauen. Drei bis vier Mal täglich werden die Tränken aufgefüllt.

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