Die feuchtwarme Witterung hält an. Ein Eldorado für Millionen von Stechmücken! Sobald wir das Haus verlassen, fallen sie über uns her: Schnaken, Moskitos, Bremsen und in diesem Jahr besonders häufig auch Tigermücken. Ein Aufenthalt im Freien ist also nicht besonders spaßig und unsere Haut sieht mittlerweile aus, als hätten wir Windpocken. Die Stiche jucken und schmerzen tagelang und oft helfen nur noch spezielle Cremes oder Tinkturen. Die es aber zur Zeit in den Apotheken kaum mehr zu kaufen gibt. In Uruguay werden fast keine Medikamente hergestellt, das Meiste wird aus dem Ausland importiert und da hapert es momentan mit dem Nachschub aufgrund der großen Nachfrage.
In den Feriengebieten an der Atlantikküste wird zu drastischen Mitteln gegriffen: „Kammerjäger“ sind in allen Parks, Spielplätzen und Grünanlagen unterwegs und versprühen in großen Mengen Insektizide!
Die Stechmücken verbreiten eine Menge Krankheiten, unter anderem das Denque-Fieber beim Menschen. Bei Pferden häuft sich seit Wochen eine schwere Hirnhautentzündung, die immer einen tödlichen Verlauf nimmt. Aus diesem Grund hat das Landwirtschaftsministerium jegliche Pferdetransporte sowie alle Reitveranstaltungen verboten. Was das bringen soll, verstehen wir nicht ganz, da die Erkrankung von einer Mücke übertragen wird und nicht von Pferd zu Pferd. Eine Impfung dagegen gibt es nicht, nur ein Medikament, das alle drei Monate gespritzt werden muss um die Erkrankung etwas abzuschwächen und dadurch nicht zum Tode führen soll. Die Pferde sterben dutzendfach auf den Weiden.
Anderes Thema:
Die mysteriöse Katze, die sich hier in der Gegend herumtreibt, hat wieder zugeschlagen: Vor drei Tagen hat sie sich in der Nacht unseren Chajá geholt! Wir sind ziemlich deprimiert. Siebeneinhalb Jahre hat der große Vogel bei uns gelebt. Er ist eigentlich sehr wehrhaft mit seinen scharfen Krallen an den Flügelgelenken, zudem sehr groß und schwer. Er wog bestimmt 10kg. Wie groß muss da ein Raubtier sein, ihn zu erlegen und vollständig aufzufressen? Nur ein Haufen Federn war am Morgen noch von ihm übrig. Wer solch einen Vogel zur Strecke bringen kann, schafft locker auch ein Lamm. Die Angst ist groß, dass das Tier in einigen Tagen wieder zuschlägt. Wir haben die Zäune weiter mit Strom belegt und die Wildkamera in der Nähe installiert, um vielleicht zu entdecken, um was für ein Tier es sich handelt. Wie wir uns dagegen wehren können, wissen wir allerdings nicht. In der Nacht, bevor wir schlafen gehen, marschieren wir mit grellen Lampen über die Südweide. Wir vermuten das Tier in der Nähe vom Fluss und wollen es mit dem Licht verscheuchen. Ob uns das gelingt?
Das kleine Vögelchen, das während dem Sturm aus dem Nest gefallen ist, ist am vierten Tag gestorben. Es war noch zu jung zum Aufpäppeln.
Da gibt es einige Wildtiere im Bereich der Flüsse in Südamerika. So ein kleiner Vogel ist da sicherlich ein leichtes Ziel. Eine Doku zeigte mal den Angriff und das erlegen eines Kaimans durch einen Biss in den Kopf. Eine andere das erlegen eines Kaimans durch einen Riesenotter.
Ein breiter Sandstreifen an der Grundstücksgrenze für Spuren ist sicherlich zu teuer. Webcams und die Speicherung der Bilder im Internet wird technisch schwierig von der Anbindung her denke ich mir.
Ihr werdet das Rätsel schon lösen.
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Wenn man mitten in der Wildnis lebt, muss man mit sowas rechnen, auch wenn‘s wehtut. Letztendlich sind wir hier die Eindringlinge.
Ein „kleiner“ Vogel ist der Chajá allerdings nicht. Er ist größer als ein Schwan und hat vier scharfe Krallen an den Flügeln. Unserer konnte allerdings nicht wegfliegen, das ist ihm zum Verhängnis geworden. Was immer ihn zur Strecke gebracht hat, vielleicht finden wir es heraus. Bis jetzt hat die Kamera noch nichts spektakuläres aufgezeichnet außer Stinktiere und Echsen.
Unsere Sorge gilt den Schafen, aber da können wir selbst gegen Nachbars Hunde nichts machen. Das müssen wir aushalten🤷♀️
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