Wir hatten vor etwa drei Wochen von Bekannten einen Schafscherer empfohlen bekommen. Steffen setzte sich mit ihm in Verbindung. Er versprach, sich zu melden, sobald er Zeit hätte. Am Mittwochabend kam dann per WhatsApp die Nachricht, dass er am Freitag um 7.00Uhr zum Scheren käme. Wir waren angenehm überrascht, das ging ja schneller als erwartet.
Den Donnerstag benötigte Steffen zum Säubern des Bades. Da stand noch das Wasser vom letzten Jahr. Es musste abgelassen werden. Die Wanne wurde geschrubbt und mit frischem Wasser gefüllt.
Am Freitag klingelte der Wecker bereits um kurz nach fünf in der Früh, es war noch dunkel, aber im Osten zeigten sich schon erste Schimmer des beginnenden Tages. Wir tranken unseren Kaffee, um die Lebensgeister zu wecken und machten uns an die Vorbereitungen. Unser Lämmchen bekam seine Milchflasche und die Ziegen wurden schon in der Dämmerung auf die Weide geschickt, was sich etwas schwierig gestaltete, weil sie ohne Schafe nicht raus wollten.

Die erste Gruppe Schafe wurde in das Gehege vor dem Schurplatz geführt. Damit waren sie natürlich gar nicht einverstanden, denn sie wollten auf die Weide!
Die Sonne kam gerade am Horizont zum Vorschein, als um halb sieben ein Auto in den Hof fuhr. Die Scherer waren da, zu zweit und überpünktlich!

Sie brauchten für ihre Vorbereitungen am Scherplatz keine viertel Stunde, dann konnte es auch schon losgehen. Dank unserer vielen Vor- und Zwischengehege konnten wir immer für Nachschub der einzelnen Schafgruppen sorgen, es war alles gut geplant und die Scherer arbeiteten in einer Wahnsinnsgeschwindigkeit mit der elektrischen Schere. Steffen und ich sorgten für den reibungslosen Ablauf, es standen immer Schafe zur Schur bereit. Die geschorenen Tiere bekamen ihr Bad und durften anschließend wieder auf die Weide. Kein Tier musste länger als zwei Stunden warten, bei den meisten ging es viel schneller. Die zwei Gruppen Mütter mit ihren Lämmern waren in jeweils einer halben Stunde abgefertigt und bei unseren Schafböcken ging es noch schneller. Sie wurden jeweils einzeln aus ihrem Gehege geholt, geschoren, gebadet und zurückgeführt. Das alles war in einigen Minuten erledigt.
Wir hatten kaum Zeit, uns zum Frühstück schnell ein Brot zwischen die Zähne zu schieben. Erst nach fünf Stunden machten die Scherer Mittagspause und hatten da schon Zweidrittel der Schafe geschoren!
Sie arbeiteten schnell, effizient und sauber! Nach jedem Schaf wurde der Schurplatz gesäubert und die Wolle in die entsprechenden Säcke gepackt. Ein Mann war am Scheren, der andere kümmerte sich ständig um Sauberkeit und Wolle. Ein eingespieltes Team, das wir so noch nicht erlebt hatten. Und das Badewasser, das in den letzten Jahren schon nach einigen Schafen eine unschöne schmutzigbraune Farbe angenommen hatte, war nach dem letzten Schaf fast noch genauso sauber wie vor dem ersten!

Um halb vier am Nachmittag wurde das letzte Schaf geschoren und gebadet auf die Weide geschickt. Sie alle konnten in der Sonne trocken und sich vom Stress erholen. Alles hat reibungslos geklappt, wir waren mit den zwei Scherern hochzufrieden. Sie waren pünktlich, sauber, sehr gut vorbereitet und schnell. Sie dürfen im nächsten Jahr wiederkommen!

Jetzt müssen wie nur noch die Wolle loswerden!

Die vom letzten Jahr liegt ja auch noch rum!
Früher hat die Wolle neben dem Fleisch zur Lebensgrundlage gehört. Viele Scherer wurden mit der Wolle bezahlt. Heute will sie weltweit niemand mehr haben!
Das liest sich super. Ich habe mal im Fersehen einen Beitrag darüber gesehen. Wieviel Tiere habt Ihr denn?
LG Jürgen
LikeLike
Hallo Jürgen,
ja, diesmal hat alles super geklappt! Wir haben 86 Schafe und mittlerweile doch 11 Lämmer, obwohl wir in diesem Jahr eigentlich gar keine wollten😁es werden noch zwei bis drei dazukommen. Aber fast alle Schafe sind auch ohne Wolle noch kugelrund und gut genährt. Wir werden weiter Pellets zufüttern. Auf den Wiesen wächst das Gras nur spärlich. Es fehlt weiterhin der Regen!
Viele Grüße 👋 Gabi
LikeLike
Da habt Ihr ja reichlich Arbeit.
LG Jürgen
LikeLike
Ja, die Tage sind ausgefüllt. Aber die Schafe sind so liebenswerte Tiere, gar nicht tumb und dumm, wie landläufig behauptet wird! Wir fühlen uns in der glücklichen Lage, unseren Hobbys nachgehen zu dürfen: die Schafe und der Park füllen uns aus!
LikeLike
Das ist schön und gefällt mir ….
LG Jürgen
LikeLike