Im Oktober 2013 haben wir den Campo vom Vorbesitzer übernommen. Die Kaufabsicht und den Vorvertrag hatten wir im September 2012 schon bei einer Notarin unterschrieben. Dazwischen lagen zähe Verhandlungen mit dem Besitzer, der plötzlich immer mehr Geld haben wollte, bis wir kurz davor waren, den Vertrag platzen zu lassen. Da lenkte er ein, verkaufen wollte ja schon seit über zehn Jahren!
Am 1. Oktober sollte Übergabe sein, die Flüge waren dementsprechend gebucht, da hatte der Besitzer plötzlich keine Zeit! Unsere Maklerin sprach ein ernstes Wort mit ihm, unser Geld hatte er ja schon! Wir warteten derweil in Montevideo im Hotel. Etwas widerwillig kam er dann am 3.Oktober aus Buenos Aires rübergefahren, übergab die Schlüssel, unterschrieb den letzten offiziellen Zettel und verschwand wieder.
Unser Campo!
Das Haus war möbliert, wir konnten gleich einziehen!

Bettwäsche, etwas Geschirr und was man sonst noch so alles braucht, hatten wir in vier schweren Koffern und üppigem Handgepäck mitgebracht, es waren über 100 kg.
Die ersten zwei Tage benötigten wir, um das Haus sauber zu machen. Wir hatten mit dem Campo auch einen Verwalter bekommen, Teilzeit angestellt und in Zukunft von uns bezahlt. Gemacht hat der gute Mann nichts. Warum auch? Ist ja niemand da, der ihn kontrolliert!
Unsere Spanischkenntnisse und vor allem der hiesige Dialekt waren damals noch ein großes Hindernis in der Kommunikation. Wir ließen den Mann also wursteln und kamen mit der Maklerin überein, ihn bei nächster Gelegenheit zu entlassen. Während wir auf unserem Grundstück kräftig schufteten, arbeitete der Mann bei Nachbars. Uns war es recht, mussten wir uns mit ihm nicht auseinandersetzen, das hätte sowieso nichts genutzt. Erste Lektion gelernt! Viele weitere sollten folgen!
Wir kauften einen Rasenmäher und eine Eiche. Dann säuberten wir die nächsten zwei Wochen das Grundstück rund ums Haus und pflanzten unseren ersten Baum!

Nach drei Wochen flogen wir zurück nach Deutschland und kamen 2014 im Februar wieder nach Uruguay, wieder mit über 100kg Gepäck . So brachten wir nach und nach alles Benötigte in unser Haus. Beim nächsten Urlaub im September 2014 wurde dann der Galpon gebaut. Unsere Maklerin hat auch das organisiert und überwacht.

In jedem Urlaub, zwei mal im Jahr für jeweils drei Wochen, haben wir nach und nach das Grundstück gesäubert, den Verwalter ausgetauscht und alles für unseren endgültigen Einzug im Juli 2016 vorbereitet.

Viel war zu machen, aber wir hatten ja freie Hand und konnten nach Lust und Laune gestalten.

Über die Jahre wurde aus einem verwilderten Grundstück ein kleines Paradies!
