Unser neuer Schafbock Olaf ist tot! Gestorben an einer Lungenentzündung, die wir nicht mehr behandeln konnten!
Er stand zwei Tage in Eiseskälte bis zum Bauch im Wasser. Der Transport zu uns erfolgte auf der offenen Ladefläche eines PickUp. Dort war das Tier pitschnass dem kalten Fahrtwind ausgesetzt, unterernährt und frisch geschoren!!
Genau aus diesem Grund würden wir unsere Tiere nie im Winter scheren. Jedesmal, wenn wir davon hören, steigt Zorn in uns hoch. Im Norden des Landes, hier werden seit über hundert Jahren große Schafherden gehalten, hat die Schur begonnen. Traditionell mit einem großen Fest und dem Besuch des Präsidenten. Die Tiere stehen danach nackt auf den windigen Weiden. Ställe, oder wenigstens Unterstände gibt es nicht. Sie sind dem kalten Wind und Regen gnadenlos ausgesetzt. Der Winter dauert mindestens noch sechs Wochen. Tradition hin oder her: wir können das Ganze nicht nachvollziehen!
Was dabei raus kommt, haben wir jetzt wieder bei Olaf schmerzlich vor Augen.
Aber da wir als Ausländer keine Ahnung und noch weniger Mitspracherecht haben, können wir es nur bei uns besser machen, oder so, wie wir es für richtig halten! Wir wurden oft belächelt, dass wir auf jeder Weide einen Unterstand gebaut haben, in den sich die Tiere ganz selbstverständlich zurückziehen, wenn das Wetter entsprechend ist. Auch Bäume, die in der Gluthitze des Sommers Schatten spenden, sind ausreichend vorhanden. Das alles ist, laut vielen Viehzüchtern, unnötig.
Viele Tiere, die wir am Anfang von außerhalb zukauften, sind uns gestorben und wir schoben es auf unsere Unerfahrenheit. Davon kann mittlerweile keine Rede mehr sein. Olaf konnten wir nicht mehr helfen. Am Sonntag rasselte die Lunge bei jedem Atemzug, aber das Antibiotikum, das wir ihm gaben, kam zu spät!

Freude und Leid liegen oft nah beieinander!
Der Ausflug unserer Schafböcke vor fünf Monaten hatte doch Folgen: Seit Samstagabend kamen drei Lämmchen zur Welt. Alle drei putzmunter und die Mütter wohlauf!

Drei mal sind die Böcke Anfang des Jahres aus ihren Gehegen ausgebrochen. Sie waren jedes Mal nur wenige Stunden unterwegs, aber die Natur nahm ihren Lauf. In weiser Voraussicht haben wir die Mutter/Kind-Weide brachliegen lassen. Hier gibt es nun ausreichend Gras und ein Haus zum Unterstellen. Natürlich werden auch die jungen Mütter mit ausreichend Getreide und Alfalfa zugefüttert. Es soll ihnen an nichts fehlen, damit dank ausreichend Muttermilch die Lämmer ordentlich wachsen und gedeihen!