Ein Paradies, nicht nur für Kinder!

Vor einigen Wochen, als wir von Colonia kamen und auf der ruta1, der Küstenautobahn, zurück Richtung Tarariras fuhren, entdeckten wir kurz vor dem Kreisel dieses Schild:

Ob das schon immer dastand und es uns nur nicht aufgefallen war ( eher unwahrscheinlich in 15 Jahren, in denen wir diese Straße schon befahren ) , oder ob es erst kürzlich wieder aufgestellt wurde; wir wissen es nicht. Auf jeden Fall sind wir gestern mal in die empfohlene Richtung gefahren. Nach dem Reinfall letzte Woche, als wir uns auf die Suche nach der verbrannten Mühle machten, erwarteten wir nicht viel.

Wir sind dann auch erst am Ziel vorbeigefahren, als aus einer Hofeinfahrt plötzlich zwei bellende Hunde auf die Straße geschossen kamen und wir dachten, hier kann es wohl nicht sein. Wir kehrten dann aber doch um, weil der Schotterweg ins Nichts führte.

Also hinein in den Hof, begleitet von zwei wild bellenden großen Hunden. Ein Parkplatz war ausgeschildert. Alles leer, wir waren die ersten Besucher heute! Von tobenden Hunden lassen wir uns schon lange nicht mehr beeindrucken. Wir sind also ausgestiegen und wurden sogleich beschnüffelt und begutachtet. Der Test fiel positiv aus, die Hunde gaben Ruhe und verschwanden wieder.

Am Kassenhäuschen wurden wir freundlich begrüßt und bezahlten 100 pesos Eintritt pro Person, etwa 2.50€. Dann waren wir gespannt, was uns erwartet. Das erste, was auffiel, war die Ordnung und Sauberkeit. Wir kamen an eine riesige Voliere, in der kleine Papageien untergebracht waren.

Die kamen sofort angeflogen, krallten sich am Gitter fest und ließen sich streicheln! Kein unruhiges Gepicke an unseren Fingern! Die Vögel freuten sich tatsächlich, dass wir uns mit ihnen beschäftigten.

Wir gingen weiter und blieben am Zaun zu einem großen Gehege stehen, das mehrere tausend Quadratmeter groß war und in dem sich allerlei Tiere frei bewegten. Eine Mitarbeiterin ermunterte uns, doch hinein zu gehen!

Wir überwanden unsere Scheu. Mit einem Nañdu auf Augenhöhe so nah, das war uns nicht ganz geheuer.

Dann kam uns eine große Ente mit einem grünen, fluoreszierendem Schnabel entgegen gelaufen. Sie pickte mich am Schuh und am Bein, dann setzte sie sich hin und sah mich erwartungsvoll an. Was wollte das Tier von mir? Ich ging weiter, es folgte mir und gab nicht auf. Dann begriff ich: die wollte gestreichelt werden! Ich habe noch nie eine Ente gestreichelt, und einen Nañdu erst recht nicht!

Wir kamen uns vor wie Alice im Wunderland!

Plötzlich kamen aus allen Winkeln Hühnerküken gerannt. Wir hatten kein Futter dabei; die wollten nur geknuddelt werden! Wo waren wir hier gelandet? So etwas hatten wir noch nie erlebt!

Dann kam ein Rehlein um die Ecke und wollte auch gestreichelt werden! Wir kamen aus dem Staunen nicht mehr raus!

Große bunte Papageien in herrlichen Farben und einem ausgezeichneten Zustand, waren in großzügigen Käfigen untergebracht und kamen auch gleich zur Begrüßung ans Gitter, als wir uns näherten.

Solch einen prächtigen Tukan hatten wir in noch keinem Zoo gesehen!

Auch das Wasserschwein ließ sich anfassen und bewundern; wir hatten die Hühnchen immer im Schlepptau und mussten aufpassen, dass wir nicht aus Versehen drauftraten.

Zu guter Letzt war auch noch ein Wildschwein darauf aus, am Bauch gekrault zu werden!!! Wir waren überwältigt und zutiefst beeindruckt!!

Mit so einem Wunderland hatten wir nicht gerechnet! Nach unseren bisherigen Erfahrungen mit Tierhaltung in Uruguay waren wir sehr überrascht!

Alle Tiere waren tiefenentspannt und völlig zahm. Das ganze Gelände war aufgeräumt und vorbildlich sauber. Hier sind richtige Tierfreunde und Idealisten am Werk!

Es gab viele Plätze zum Ausruhen und Genießen, für Kinder Spielplätze zum Austoben, ein großes Restaurant, noch viel mehr Tiere zum Bestaunen, gesattelte Pony‘s die auf die Kinder warteten, einfach ein Paradies!

Um die Mittagszeit, als wir uns Richtung Ausgang bewegten, kamen viele Besucher. Wir aber waren glücklich, den Park und die Tiere für zwei Stunden ganz für uns alleine gehabt zu haben!

Wir werden wieder kommen! Regelmäßig! Es ist ja nicht weit von uns. Es gibt nichts schöneres, als zufriedene Tiere streicheln zu dürfen. Auch wenn wir mehr als hundert davon zu Hause haben, aber halt nicht in solch einer Artenvielfalt!

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