
Ein Spaziergang in Santa Ana bietet immer wieder interessante Blickpunkte. Von den Einheimischen wird das Dorf liebevoll „Santana“ genannt.
Direkt an der Steilküste des Rio de la Plata gelegen, bieten sich von der Hauptstraße hinunter an den Strand schon wunderschöne Ausblicke. Die Straßen sind im Schachbrettmuster angelegt, verlaufen kann man sich nicht. Das Dorf ist etwa einen Kilometer lang und fast ebenso breit. Im stetigen Hin und Her kann man so stundenlang spazieren gehen. Zu sehen gibt es immer etwas. Die Grundstücke sind für hiesige Verhältnisse recht klein, so etwa um die 500 Quadratmeter groß. Bauen darf hier jeder wie er will und so kann man Containerhäuser, Blockhütten, Fachwerkhäuschen und noch einige architektonische Meisterwerke mehr bestaunen. Das Ganze steht mitten im Eukalyptuswald, deren Bäume im Sommer herrlichen Schatten geben und ganzjährig von Loro’s, einer kleinen Papageienart, bewohnt werden, die einen unglaublichen Radau machen.

Ständige Bewohner gibt es nur wenige. Die meisten Häuser werden am Wochenende oder in der Ferienzeit bewohnt, entweder vom Besitzer selbst genutzt oder an Touristen vermietet.

Es gibt einen Wald- und Gartenverein, der sich hingebungsvoll um die heimische Flora und das ganze Gelände kümmert und auch mit Veranstaltungen informiert. An vielen Bäumen und Sträuchern sind die Namen auf kleinen Schildchen angebracht und überall findet man Informationstafeln für Touristen.

„Strand frei von Kippen. Nimm es mit, benutze es und bringe es wieder zurück!“
Hier sollen von den Rauchern am Strand die Blechdosen für die Kippen benutzt werden. Es gibt einen kleinen Verschlag, in dem man sich kostenlos Bücher ausleihen kann, viele Bänke zum Ausruhen, öffentliche Grillplätze und saubere Toiletten. Der Verein ist sehr aktiv.

Kioske versorgen die Besucher mit allem, was man so braucht und wer nicht selbst kochen möchte, kann sich in einer der kleinen Gaststätten bedienen lassen.

Je weiter man sich vom Strand entfernt, desto uriger werden die Grundstücke. Baulücken geben Einblick in einen wilden Urwald, während sich nebenan ein Neuankömmling bemüht, dem wilden Wuchs Herr zu werden. Bunt blühende Sträucher findet man das ganze Jahr über, auch im Winter. Manchmal ist es nur Unkraut, Schlingpflanzen, die sich ungehindert ausbreiten und mit ihren herrlichen Blüten mit den gepflanzten Blumen konkurrieren. Eine unglaubliche Vielfalt an Bäumen, Hecken, Sträuchern und Blumen laden zum Spaziergang ein.

Da es hier in der Umgebung wenige Parks, oder das, was wir darunter verstehen, keine Landschaftsgärten oder andere botanische Sehenswürdigkeiten gibt, ist Santa Ana für uns eine willkommene Alternative, in der wir gerne unterwegs sind.