
Das letzte Stückchen Land wird noch eingezäunt und zum Fressen freigegeben. Der Bereich ist etwa 200m lang und 30m breit.
Hinter den Casuarinas ( das sind die großen Bäume rechts ) hat Steffen die letzten Jahre einen Wald aus verschiedenen Eukalyptus-Bäumen gepflanzt. Sie sind jetzt ausreichend groß, dass wir Schafe dazwischen weiden lassen können. Es ist auch das letzte Schnipselchen Erde, wo noch etwas Gras vorhanden ist.

Der Juni endet tatsächlich ohne Regen. Die letzte Zeit hatten wir am Morgen oft Nebel, ein kleines bisschen Feuchtigkeit für die Oberfläche! Mehr ist, laut Wetterdienst, auch im Juli nicht zu erwarten.
Wir hatten immer mal wieder Wettervorhersagen, die Regen versprachen. Ende letzter Woche hatte man für gestern und heute 100% Regen vorausgesagt. Die Wolken kommen auch, aber sie lösen sich auf, bevor es auch nur einige Tropfen daraus geregnet hat.
In den sozialen Medien herrscht mittlerweile ein rauer Ton. Vor allem auf YouTube ist von Fake und Panikmache die Rede. Viele Nutzer sehen sich nach den diversen Videos die hiesigen Wettervorhersagen an und schreiben: „Da seht, der Beweis, es regnet doch bei euch!“
Ich kann nur sagen: „Nein, es regnet weder in der Mitte des Landes, noch im Süden! Auch wir fühlen uns von den Wettervorhersagen verarscht, auf gut deutsch gesagt. Da kommt kein Tropfen vom Himmel! Die Flüsse und Seen sind trocken und leer, das sind keine Fotomontagen, das ist die bittere Wahrheit!“
Bei uns löst sich an vielen Stellen auf der Weide der Boden auf. Die Tiere haben die letzten Grashalme samt Wurzeln gefressen. Übrig bleiben sandige, staubige Flächen, die der Erosion schutzlos ausgeliefert sind. Es riecht mittlerweile ziemlich scharf und unangenehm nach den Ausscheidungen der Tiere. Wenn kein gnädiger Regen kommt und alles mal schön sauber wäscht, bleibt alles an Ort und Stelle und müffelt vor sich hin.
Die Pfosten für das neue Gehege werden in steinigen, trockenen Boden gesetzt. Über einen halben Meter tief müssen sie im Boden einzementiert werden. Und auch an der tiefsten Stelle ist keinerlei Feuchtigkeit im Boden vorhanden. Einen mobilen Weidezaun können wir hier nicht anbringen. Der Boden besteht hauptsächlich aus Fels und Gestein, da lässt sich kein Erdspieß in die Erde treten, die hier schlicht nicht vorhanden ist. Das Gras und Unkraut wurzelt zwischen den Steinen.

Die Schafe freuen sich jeden Morgen über ihr Futter, das aus einer Mischung aus Hafer, Mais und Fertigfutterpellets besteht. Wir bekommen sie satt. Das ist das Wichtigste.
Während andernorts immer mehr Brunnen versiegen, freuen wir uns täglich über unsere ergiebige Quelle. Ein Lichtblick in der ganzen Misere!