Natürlich muss man zum Essen nicht jedesmal in einem Restaurant tief in die Tasche greifen. Es geht auch günstiger, ohne Porzellanteller und Kristallgläser.
In vielen Seitenstraßen steht ein meist silberner Imbisswagen. Hier gibt es fast die gleichen typisch uruguayischen Gerichte zu einem weitaus geringeren Preis: chivito, pancho (panscho = hot dog) hamburguesa, milanesa, chorizo (tschorisso = Bratwurst). Hier zahlt man die MwSt. mit, liegt aber dennoch unter dem Restaurantpreis. Die Gerichte werden etwas einfacher serviert, das Getränk gibt es in der Plastikflasche, aber satt wird man trotzdem und lecker ist es obendrein. Die hygienischen Bedingungen sind in Ordnung, wir haben noch nie Grund zur Beanstandung gehabt und jedes Mal mit Appetit gegessen.
Allerdings gibt es keinen Wein zum Essen und ganz selten ein Bier.
Das Trinken von Alkohol in der Öffentlichkeit ist in Uruguay verboten. Nur im bestuhlten Bereich eines Restaurants oder einer Bar werden alkoholische Getränke ausgeschenkt. Mit der Bierflasche in der Hand über die Straße laufen geht gar nicht. Und den Sonnenuntergang am Strand mit einem Glas Wein genießen, sollte man sich auch verkneifen. Desgleichen gilt für zu viel Alkohol im Blut. Wer schwankend aus der Bar stolpert, sollte sich lieber sofort in ein Taxi begeben, als zu Fuß zu versuchen, nach Hause zu kommen. Wir wurden schon Zeugen, wie freundliche Polizisten einen Betrunkenen in ihr Fahrzeug geleiteten, und bekamen aus erster Hand erzählt, wie eindrucksvoll und nachhaltig ein nächtlicher Aufenthalt in der städtischen Ausnüchterungszelle ist. Und das keineswegs zum Rauschausschlafen in Einzelhaft, sondern mit vielen Gleichgesinnten eingepfercht in einem kahlen Raum.
Beim Autofahren gibt es ebenfalls kein Pardon. 0,0 Promille! Man sollte sich also vor dem Bar- oder Restaurantbesuch überlegen und absprechen, wer nach Hause fährt. Bei einer Verkehrskontrolle endet die Fahrt sofort. Bei Einheimischen wird neben der erhobenen Strafe gleich das Fahrzeug auf Nimmerwiedersehen einbehalten. Ist man unter Alkoholeinfluss in einen Unfall verwickelt, endet das Ganze, ganz gleich, wer Schuld hat, für den Alkoholisierten mit einem Gefängnisaufenthalt.
Wie mit Touristen im Mietwagen verfahren wird, wissen wir nicht. Aber auch die werden nicht ungeschoren davon kommen.
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