Osterausflug/5

Wir begeben uns auf den letzten Teil unserer kleinen Rundreise und fahren wieder Richtung Westen, nach Colonia del Sacramento.

Wenn man am Flughafen auf die Umgehungsstraße, den Außenring (anillo perimetral), trifft, erlebt man ein komplettes Kontrastprogramm. Die Rambla am Ufer des Rio de la Plata ist ganz sicher die Schokoladenseite Montevideos. Alles sauber, alles schön und nett anzusehen. Hinter dem Flughafen beginnt das andere Uruguay!

Unter der Woche ist die zweispurige Umgehungsstraße voll gestopft mit meist altersschwachen und völlig überladenen LKW. Sie versorgen die Hauptstadt mit Lebensmitteln aus dem Umland und bringen die Waren, die im Hafen aus aller Welt angekommen sind, in den Rest des Landes. Allein die Abgase haben apokalyptische Ausmaße! Kleine Gewerbegebiete reihen sich aneinander und dazwischen leben Menschen in unwürdigen Behausungen. Ärmliche Siedlungen und zum Teil illegal errichtete Baracken dienen Eltern mit Kindern, Alten und Kranken als Unterkunft. Aus Holz oder Wellblech zusammengezimmerte Hütten, deren Öffnungen nicht mit Tür oder Fenster verschlossen sind, sondern mit davor gehängten Tüchern. Zwischen den Hütten tummeln sich neben den Kindern verwahrloste Hunde und am Grünstreifen am Straßenrand sind klapprige Pferde angebunden. Auch das ist Uruguay !

Nachdem wir Montevideo komplett umrundet haben, stoßen wir wieder auf die Ruta 1, die Küstenautobahn. Nach etwa zweieinhalb Stunden erreichen wir Colonia. Man kann in Uruguay nicht mal schnell über die Autobahn düsen, wie man es von Deutschland gewohnt ist. Im Schnitt eine Stunde für 100 Kilometer, das klappt hier nicht. Die Durchschnittsgeschwindigkeit liegt bei 90km/h. Fährt man durch kleinere Ortschaften, wird auf 60km/h gedrosselt, an Schulen sogar auf 45km/h. Und es gibt viele Landschulen entlang der Autobahn! Zweimal darf man auf 110 km/h beschleunigen, aber nur wenige Kilometer, dann heißt es wieder: Fuß vom Gas! In kurzen Abständen aufgestellte Radargeräte sorgen dafür, dass sich auch die meisten Autofahrer an die Vorschriften halten.

Dafür herrscht auf der Autobahn herzlich wenig Verkehr, was mitunter anstrengender ist, als sich im zähflüssigen Verkehr durchzukämpfen.

Zweimal fährt man durch eine Mautstelle, die topfebene Landschaft lullt einen ein, nur nicht einschlafen! Zu sehen gibt es nicht viel, bis 10 km vor Colonia die Palmenallee beginnt und Fahrer wie Beifahrer aus dem Schlafmodus holt. Handy zücken! Das gibt ein herrliches Video.

Das Städtchen habe ich schon mehrfach vorgestellt. Die schöne Altstadt, den Leuchtturm, die Stierkampfarena, die Rambla und die unglaublich schönen Sonnenuntergänge am Rio de la Plata mit Blick auf die Skyline von Buenos Aires. Ja, wir waren uns mal wieder einig, unsere Besucher und wir: in Uruguay gibt es die schönsten Sonnenuntergänge!!!!!

Fazit einer kleinen Schnupperreise durch den süd/westlichen Teil Uruguays:

Scheeee war‘s 👍

Für nicht Eingweihte: es hat allen sehr gut gefallen!

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