Das Thema Müll wird in Uruguay langsam ernst genommen. Langsam, wie alles hier!
Bisher wurde der gesamte Müll auf offene Deponien gekippt. Diese sollen nun nach und nach geschlossen werden. In Montevideo gibt es wohl mittlerweile Mülltonnen zur Mülltrennung. Ob der so gesammelte Müll auch hier im Land verwertet wird, weiß ich nicht. Es existiert laut Internet auch eine Biogasanlage, nähere Informationen dazu sind schwer zu bekommen.
In Tarariras läuft das alles noch etwas antiquiert, immerhin gibt es jetzt schöne große Müllcontainer aus Deutschland.

Die Müllcontainer stehen am Straßenrand in kurzen Abständen, so dass jeder seinen Müll bequem loswerden kann. Was nicht hinein passt, was zu groß und sperrig ist, wird einfach daneben gestellt.
In regelmäßigen Abständen werden auch Gartenabfälle abgeholt. Dafür gibt es keine Tonnen. Das Schnittgut wird neben der grauen Tonne angehäuft.

Die Tonnen werden mehrmals wöchentlich geleert. Allerdings gibt es in Tarariras kein modernes Müllfahrzeug. Die Müllfrauen und Müllmänner, es gibt sie tatsächlich in beiderlei Geschlecht, müssen die großen Tonnen per Hand leeren und den Müll in einen Lastwagen umfüllen.

Vor einiger Zeit wurden diese Müllflaschen aufgestellt. Hier werden die Getränkeflaschen separat gesammelt. In die große Öffnung die Flaschen,

vorne in die kleine Öffnung die Deckel.
Das wurde von der Bevölkerung mit Begeisterung angenommen. Seit dem liegen tatsächlich viel weniger Plastikflaschen in den Straßengräben herum.
Mehrweg gibt es hier sehr wenig. Eine einzige Biermarke wird in Pfandflaschen verkauft und ein Getränkehersteller für Mineralwasser und Limonaden verkauft in Glasflaschen. Mitunter findet man auch Wein in Pfandflaschen, aber selten.
Wir hatten in der ersten Zeit ziemliche Schwierigkeiten, unsere Getränke kistenweise zu kaufen, so, wie wir das aus Deutschland gewohnt waren. Das ist hier überhaupt nicht üblich. Mittlerweile haben wir unseren Stammsupermarkt, der sich auf die ungewöhnlichen Wünsche der Ausländer bereitwillig eingelassen hat.