Erdstern

Am Mittwoch hat es endlich ein wenig geregnet. Es war nicht so viel wie erhofft, aber immerhin so viel, dass wir seit zwei Tagen nicht gießen mussten. Die Luftfeuchtigkeit ist enorm hoch, am Morgen zaubert der Nebel eine wundervolle Landschaft.

Wir nutzen die gewonnene Zeit, um das Nachtgehege der Schafe zu säubern. Normalerweise kehre ich hier täglich etwa eine Stunde die Köddel zusammen, damit alles schön sauber bleibt. Seit Oktober bin ich nicht mehr dazu gekommen.

Die Schafköddel haben auf der vertrockneten Wiese einen schwarzen Teppich gebildet. Sie zerfallen auch bei Regen nicht, vertrocknen zu kleinen schwarzen Kugeln und bleiben so jahrelang liegen, wenn man sie nicht zusammenkehrt und entfernt.

Das sieht weder schön aus, noch ist es besonders hygienisch. Werden es zu viele, steigt auch die Unfallgefahr. Man läuft wie auf Kugellager und rutscht schnell aus. Die Köddel müssen weg, also ran an die Arbeit!

Solange es so schön feucht ist, werden täglich zwei Stunden für die Säuberungsaktion aufgebracht. Eigentlich eine ziemlich langweilige und bei der feuchten Hitze auch schweißtreibende Arbeit. Durch Zufall habe ich beim Zusammenrechen unter einem Baum ein blumenähnliches Teil entdeckt.

So etwas hatte ich noch nie gesehen. Steffen auch nicht. Aber er hat ein enormes botanisches Wissen, sodass er sogleich wusste, was es war: ein Erdstern

Erdsterne sind sehr seltene Pilze, die sich von organischem Material ernähren. Sie wachsen als kleine runde weiße Kugel, die dann sternenförmig aufreißt. Essbar sind sie nicht.

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