Immer noch kein Regen und eine Maus in der Speisekammer

Die letzte Woche verlief ziemlich turbulent. Ich war zeitweise etwas unmotiviert und deprimiert und hatte daher keine Lust auf einen neuen Beitrag. Das kommt auch mal vor, aber heute hole ich alles nach und berichte, was sich alles ereignet hat:

Geregnet hat es immer noch nicht und das war der Hauptgrund für meine zeitweilige depressive Stimmung. Wir verfolgen fast stündlich die Wettervorhersage und wenn ein versprochener Schauer nicht eintritt, fühlen wir uns mittlerweile betrogen. Die Dürre, das Wetter allgemein, macht uns fertig!!

Am Donnerstag Abend hatten wir Gäste eingeladen. Ein offenes Feuer für ein Asado verbot sich von selbst, also gab es typisch deutsches Gulasch aus der Gulaschkanone mit selbstgebackenem Roggenbrot.

Die uruguayischen und italienischen Gäste waren begeistert und langten herzhaft zu, bis der große Topf fast bis zum Boden geleert war. Die Tischgespräche drehten sich hauptsächlich um die Dürre, kein sehr erquickliches Thema. Das italienische Ehepaar hat hier einen Campo, darauf stehen vier Pferde. Für die Tiere suchen sie verzweifelt nach Futter, ihre Wiesen sind leergefressen und es gibt weit und breit keinen Ersatz!

Der uruguayische Bekannte arbeitet im Schlachthof und berichtete Schlimmes: es kämen fast nur noch bis auf die Knochen abgemagerte Tiere zur Schlachtung, die sich allenfalls noch zur Hamburgerherstellung eignen. Seine Arbeitszeiten wurden auf vier Tage die Woche reduziert.

Ich lass‘ das einfach mal so stehen!

In unserer Speisekammer tat sich Unheimliches:

Eine Maus trieb ihr Unwesen und hielt uns fast eine Woche auf Trab.

Die ersten Tage versuchte ich sie mit Käse in die Falle zu locken. „Nein, Käse mag ich nicht.” Danach legte ich ein Stück Salami in die Falle. „Nein, Salami mag ich nicht.“

Während dessen knabberte das kleine Biest alles an, was nicht in einer Plastikbox verstaut war.

Alles!!!

Aus jedem Paket, das ich in die Hand nahm, rieselten entweder Linsen, Mehl und Nudeln. Die kleinen Suppennudeln lagen über die ganzen Regale verstreut! Unglaublich, was so ein daumengroßer Nager in der Nacht alles anstellen kann!

Da sich die Maus auch in zwei Mehlpakete gefressen hatte, die ich vorsichtshalber jeweils in eine Plastiktüte gesteckt habe, weil mir die Boxen ausgegangen waren, kam mir noch ein Mehlprodukt für die Falle in den Sinn: Kekse 🍪 Bingo! Aus die Maus!

Wir sind dann am Sonntag wieder nach Colonia gefahren. Zum Markt, um Obst und Gemüse einzukaufen und gleich noch mal in den neuen Konsumtempel. Hier haben wir den Einkaufswagen mit Plastikboxen in verschiedenen Größen vollgeladen, damit in der Speisekammer auch ja nichts mehr herum steht. Die nächste Maus, die vorbei kommt, geht leer aus!!

Der Sonntagnachmittag war dann dem Speisekammer-Putzen gewidmet. Die neuen Boxen wurden gespült und gefüllt, damit alles seine Ordnung hat.

Ach ja, die Vogelgrippe gibt es ja auch noch. Die scheint sich an den Lagunen bei den Wildvögeln munter auszubreiten. Die Regierungen von Uruguay, Brasilien und Chile sind deshalb in Kontakt. Und unsere bestellten Küken haben wir natürlich nicht bekommen!

2 Gedanken zu “Immer noch kein Regen und eine Maus in der Speisekammer

  1. Gab es da nicht mal eine Katze? Die übernachtet bestimmt gerne in der Kammer und hat dann was um auf Katzenart zu spielen und zu fressen. Eine Maus ist selten allein.

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    1. Zwischen den ganzen Einmachgläsern macht das, glaube ich, wenig Sinn. Unsere MiezMiez erledigt draußen ihre Arbeit; für drinnen sind wir zuständig. Aber du hast recht: die Maus war nicht allein! Eine haben wir schon erwischt, die anderen gehen hoffentlich auch bald in die Falle!!!

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