Achterbahn der Temperaturen

Vergangenen Sonntag erlebte Uruguay historische Spitzenwerte um die 40 Grad fast im gesamten Land. Die Bevölkerung ächzte und stöhnte unter dem heißesten Februar seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Für viele Äcker, Weiden und Felder bedeutete dieser Tag der Todesstoß im eh‘ schon arg vertrockneten Land.

Gestern Abend haben wir wieder unsere Wildkamera von der Weide geholt und die Aufzeichnungen am Computer angeschaut. Wir haben leider immer noch keine Beweise für die Hundeattacken. Trotzdem haben wir etwas interesantes gefunden. Der Tag war wieder sehr heiß gewesen und die Kamera hält neben den Fotos auch die aktuelle Temperatur fest. Nachmittags um 16 Uhr hatten wir noch 36 Grad, es war ziemlich windig, der Wind kam den ganzen Tag aus Richtung Norden. Dann drehte der Wind ganz plötzlich und die Temperaturenanzeige sauste im Minutentakt nach unten. Innerhalb von nur einer halben Stunde wurden aus 36 nur noch 23 Grad! Wolken zogen auf, wir warteten mal wieder auf Regen, leider vergeblich.

Heute morgen um 5.30h zeigte das Thermometer am Haus 9 Grad an. Es blies ein eisiger Wind, so kam es uns jedenfalls vor, und als wir die Schafe um 6.30h, eingemummelt in eine dicke Fleecejacke, auf die Weide ließen, überlegte ich mir ernsthaft, Handschuhe anzuziehen!!

An der Küste entlang stürmte es den ganzen Tag, Regenschauer gingen nieder, Karnevalsveranstaltungen wurden abgesagt, zwei Wasserhosen tanzten für die frierenden Touristen medienwirksam über den Atlantik und Uruguay hatte schon wieder einen Temperaturrekord zu vermelden: den kältesten Februartag in der Geschichte der Wetteraufzeichnungen!!

Auch bei uns war es stürmisch, wir verbrachten den Tag im Haus, wir haben Quittengelee gekocht, gelesen und sehnsüchtig aus dem Fenster geguckt und auf Regen gewartet. Während es anderswo bis zu 40 Liter pro Quadratmeter geregnet hat, reichte es bei uns, wenn man den ganzen Tag zusammenzählt, gerade mal zu 3 Litern. Naja, der Boden ist etwas angefeuchtet und wenn morgen nicht gleich wieder die Sonne vom Himmel brennt, wächst vielleicht etwas Gras nach.

Der Sommer nimmt noch mal richtig Fahrt auf.

Und so sah es heute im Park aus.

Dank der unermüdlichen Gießerei können wir immerhin einiges an Obst und Gemüse ernten: