Regen – wo er halt runter kommt

Für Freitagabend war ein Gewitter vorhergesagt, große Regenmengen wurden aber nicht erwartet. Also hofften wir einmal mehr auf unser bisheriges Glück und harrten der Dinge, die da kommen sollten. Die Wassertanks waren aufgefüllt, alle Akkus aufgeladen, meist folgt dem Gewitter ein Stromausfall, wir waren auf alles vorbereitet!

Es hat in der Nacht dann auch einige Stunden leicht geregnet, die Regentropfen auf dem Blechdach murmelten uns in einen erholsamen Schlaf.

Am Samstagmorgen war alles dampfig, feucht und schwül. Wir waren für‘s erste zufrieden.

Am Abend fuhren wir wie jeden Samstag nach Tarariras in die Pizzeria. Regen war nicht mehr auf dem Radar, obwohl wir in der Ferne eine ziemlich heftige Wolkenfront entdeckten. Wir suchten uns einen schönen Platz im Aussenbereich, bestellten und bekamen die Getränke serviert. Besagte Wolke raste auf Tarariras zu und nach einigen Minuten begann es zu tröpfeln. Wir packten also unsere Gläser und verzogen uns nach drinnen. Wir waren gerade mit dem Essen fertig, als es dann plötzlich wie aus Kübeln zu schütten begann.

Sitzenbleiben oder schnell nach Hause? Das war nur kurz die Frage. Wir hatten 18 km Schotterweg vor uns und zwei Brücken zu überqueren. Also nichts wie heim!

Innerhalb weniger Minuten standen die Straßen unter Wasser. Wir schafften es noch bis ins Auto. Die Scheibenwischer kämpften vergeblich gegen die Wassermassen und ich fuhr mehr nach Gefühl, als dass ich was gesehen hätte. Den einen Kilometer durch Tarariras legten wir im Schneckentempo zurück, es sah aus, als wollte die Welt untergehen!

Wir hatten die letzten Häuser hinter uns, als der Regen dann auch schon nachließ. Nach weiteren 2 km war die Straße fast trocken und ich konnte die Scheibenwischer abstellen. Zu Hause angekommen, fanden wir einen leicht befeuchteten Campo vor, von Regen zu sprechen, wäre zuviel des Guten.

Das Wetter ist nach wie vor das vorherrschende Thema, der diesjährige Sommer eine tägliche Herausforderung. Die Regierung hat den landwirtschaftlichen Notstand ausgeweitet und vergibt an schwer betroffene Landwirte zinslose Kredite. Der staatliche Stromversorger, es gibt hier nur den Einen, übernimmt vorerst für 100% die anfallenden Stromkosten der Bauern. Alle Abgaben und Steuern sind für die nächsten sechs Wochen gestundet. Auch wir haben von unserem Steuerberater Nachricht erhalten, dass wir als Kleinbauern die Vergünstigungen erhalten. Das geht alles unbürokratisch und automatisch. Wie es weiter geht, werden wir abwarten müssen.

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