
Die Ernte ist seit Tagen, bei den Himbeeren schon seit drei Wochen, in vollem Gang. Jeden Morgen und auch am Abend gehe ich mit einer Schüssel durch den Garten und pflücke die reifen Beeren ab. In diesem Jahr bin ich tatsächlich meist schneller als die gierigen Vögel und habe schon eine ordentliche Menge beisammen. Wir haben keine Netze über die Büsche gelegt, weil sich in den vergangenen Jahren immer wieder Vögel darin verfangen haben und darin umgekommen sind. Das regelmäßige Absammeln reicht völlig aus und wenn hie und da mal ein Piepmatz eine Beere ergattert, ist das ja auch kein großer Schaden.
Die Beeren werden in Tüten in der Tiefkühltruhe gesammelt, bis in einigen Wochen die Ernte vorbei ist. Immer kiloweise sind sie abgepackt, schon vorbereitet, um daraus Marmelade zu kochen.

Mit den Trieben, die überall, auch auf der Wiese, aus dem Boden wachsen, habe ich ein neues Himbeerbeet angelegt. Mittlerweile ist es das vierte! So können im Wechsel alle zwei Jahre die alten Triebe zurückgeschnitten werden und wir haben immer genug junge Büsche zur Ernte stehen.
Innerhalb von fünf Jahren haben sich die Himbeersträucher ordentlich vermehrt. Damals hatten wir zwei Pflanzen in einer Gärtnerei ergattern können. Sie sind hier nicht heimisch und die leckeren Himbeeren gar nicht bekannt. Es gibt auch keine Himbeermarmelade im Supermarkt zu kaufen. Wir haben also einen regelrechten Schatz im Garten stehen!
Auch von den Brombeeren haben wir eine Zuchtform, die ähnlich den Himbeeren kein hartes Inneres hat, und daher leichter zu verarbeiten ist.

Bei den Heidelbeeren verhält es sich genauso. Da es hier keine natürlichen Wälder gibt, gibt es auch keine Heidelbeeren. Aber die fast einen Meter hohen Büsche gibt es zu kaufen. Die Beeren nennen sich hier Arándano und sind für den kommerziellen Gebrauch auch in Deutschland verbreitet. Die Beeren sind viel größer als die der Urform aus dem Wald, haben allerdings leider auch nicht deren intensiven Geschmack.

Die Heidelbeeren werden sehr unterschiedlich reif und man muss die dunklen Beeren zwischen den noch grünen immer suchen. Hier sind allerdings die Vögel oft schneller als ich!