Jetzt fliegen sie wieder – Achtung: Bienen

Im Frühling ist Vorsicht geboten. Die Bienenvölker sind auf der Suche nach einem neuen Zuhause und sind in großen Schwärmen unterwegs. Dunkle, unheilvolle Wolken sind am Himmel zu beobachten und solange sie sich im Flug befinden, besteht keine Gefahr. Sobald sie sich aber einen geeigneten Landeplatz suchen und nur wenige Meter über dem Boden fliegen, ist Gefahr in Verzug!

In der Regel hört man sie schon von weitem, wenn man keine Kopfhörer aufgesetzt hat und mit einer lauten Maschine am werkeln ist. Tausende von Bienenflügeln machen einen ordentlichen Lärm, ein unheimliches Brausen, das einem Gänsehaut verursacht.

Meist hört man sie erst, wenn die ersten Bienen einen schon fast erreicht haben. Dann heißt es schnell handeln! Wegrennen ist kontraproduktiv, um sich schlagen ebenso. Die beste Methode ist: flach auf den Boden legen, Gesicht in den Boden und Hände über den Kopf.

Und bewegungslos liegen bleiben, was nicht immer leicht fällt, wenn es um einen herum summt! Meist fliegt der Schwarm weiter und man hat es in wenigen Minuten überstanden. Steht man allerdings in der Nähe des von den Bienen anvisierten Zieles, kann die „Ruhepause“ auf dem Boden schon mal eine halbe Stunde dauern. Anfangs sind die Bienen furchtbar aufgeregt und schwirren scheinbar ziellos umher. Nach und nach kehrt dann aber etwas Ruhe ein und es kommt zu einer geordneten Versammlung am Ziel. Der Geräuschpegel des Flügelschlags nimmt langsam ab und jetzt ist dann auch die Zeit, sich von seinem Platz auf dem Boden ganz langsam zu entfernen. Nicht aufstehen, ganz vorsichtig am Boden aus der Gefahrenzone rutschen! Dann kann man auch aus sicherer Entfernung die Bienen weiter beobachten.

Die Bienen hier sind um einiges aggressiver als ihre Verwandten in Deutschland. Jeder Schwarm hat „Wächter“, die die Arbeiterinnen bewachen. Und kommt man solch einem Exemplar in die Quere, hat man eigentlich schon verloren. Der „Kamikaze-Wächter“ gibt nicht auf, bis er seinen Gegner erwischt und gestochen hat. Und so kommen wir jedes Jahr zu so einigen Bienenstichen, die vor allem sehr schmerzhaft sind und manchmal auch eine ziemlich heftige Schwellung hervorrufen. Wir sind mit ausreichend Cortison bevorratet, um uns gegebenenfalls behandeln zu können.

Auch die vielen Polikliniken sind darauf bestens vorbereitet, weil ein Zusammentreffen der Bienenschwärme mit Mensch und Haustier in den Sommermonaten häufiger vorkommt. Hunde überleben eine Attacke meist nicht, Menschen kann in der Regel recht gut geholfen werden.

Heute Nacht hat es etwas geregnet. Ein kurzes, heftiges Gewitter hat sich über uns entladen und für eine halbe Stunde trommelten dicke Tropfen auf das Blechdach. Wir hoffen, dass die Regenmenge ausreicht, um auf den Weiden wieder Gras wachsen zu lassen.

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