Es hat immer noch nicht geregnet und für die nächsten zwei Wochen ist auch keine Besserung in Sicht. Das Land vertrocknet! Die langen Tage und die intensive Sonnenstrahlung, gepaart mit einem trocken Wind, beschleunigen das Desaster.
Die Regierung will den Agrar-Notstand ausrufen, aber Regen können sie nicht herbei zaubern!
Die gesamte Winteraussaat ist kaputt, nichts ist gewachsen oder auch nur annähernd ausgereift. Bis auf die Knochen abgemagerte Rinder und Pferde stehen auf staubtrockenen Wüstenlandschaften, in den kein einziger grüner Halm zu sehen ist. Wasserlöcher sind ausgetrocknet. Die Tiere verhungern und verdursten und für den Gemüseanbau sieht es ebenso schlecht aus.
Jetzt wäre die Zeit, in der das Gras auf den Weiden wächst, das die Tiere über den Sommer bringt. Die meisten von ihnen werden das Frühjahr nicht überleben. Was noch gesund und gut beieinander ist, wird in den Schlachthof gebracht.

Bei uns sieht es nicht besser aus. Den Park können wir gießen, die Weiden nicht. Aber auch die Pflanzen im Park vertrocknen schneller, als wir sie wässern können. Die Wurzeln sind feucht, Sonne und Wind trocknen das Laub aus.
Die Schafe nagen das restliche trockene Gewächs auf den Weiden ab, sind unzufrieden und verlangen nach besserem Futter, das wir nicht haben! Wir füttern Maisschrot, Äpfel, Karotten und ab heute auch gekochte Kartoffeln zu. Aber das wird nicht reichen. Am Samstag werden die ersten 12 Schafe verkauft, ein Eingeständnis an die Hilflosigkeit, die wir momentan empfinden.
Danach müssen wir die Lämmer von den Müttern trennen, die keine Milch mehr haben. Wir hoffen, dass die Lämmer groß und stark genug sind, auch ohne Milch auszukommen. Separat können wir sie besser mit Ersatzfutter füttern, wenn sie sich nicht mit den Müttern darum balgen müssen. Am besten entwickelt sind unsere Flaschenlämmer. Sie sind groß und kräftig, haben sie doch ausreichend Milch erhalten.

Wie es weiter geht, wissen wir nicht. Wir schwanken zwischen hoffen und bangen und ich hab Angst, unseren Tieren beim Verhungern zusehen zu müssen.
Das Wetter ist launisch und unbeständig. Mal knallt die Sonne vom wolkenlosen Himmel und die Temperaturen steigen auf 28 Grad. Den letzten Nachtfrost hatten wir Anfang der Woche und seit zwei Tagen weht ein stürmischer Wind, der einen Aufenthalt im Freien nicht zum Vergnügen macht.
Dazu kommt die Brandgefahr, die mit jedem Tag, der vergeht, größer wird. Die Augen sind auf der ständigen Suche nach Rauchwolken und sobald auch nur ein Rauchmolekül die Nase erreicht, weil umliegende Bauern noch abbrennen, schrillen im Kopf die Alarmglocken. Von erholsamem Schlaf in der Nacht sind wir mittlerweile weit entfernt. Die Gedanken drehen sich ständig um die unmittelbaren Probleme und manchmal liegen die Nerven ziemlich blank.
Da braucht es Zisternen und andere Arten von Wasserspeicher. Der nächste große Dauerregen wird auch kommen. Manch eine Quelle muss man nur öffnen. Da war doch eine… der vermutlich nur ein Rohr fehlt damit da ein Teich oder ein Bach entsteht.
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Danke für den Kommentar.
Wasser haben wir, aber damit kann man keine 22 ha wässern. Wie groß sollen die Zisternen sein? Wir brauchen täglich über 4000 Liter Wasser. Das haben wir, unsere Tiere haben genug. Aber die Bauern haben zum Teil mehrere hundert oder tausend Hektar Land, und nicht überall gibt es Wasserquellen.
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