Vergangene Woche haben wir wieder einen Ausflug nach Montevideo gemacht. Diesmal mit einer Übernachtung im Hotel, damit wir nicht den halben Tag nur im Auto sitzen. Die einfache Fahrt dauert immerhin drei Stunden.

Zwei Maut-Stationen haben wir zu durchfahren, bis wir die Hauptstadt erreichen. Mittlerweile wird der Betrag (2.30€) per Chip, der an der Windschutzscheibe klebt, elektronisch abgebucht. Wer bar bezahlt, muß etwas mehr ausgeben: da kostet es um die 3€.
Wartezeiten gibt es praktisch nie an den Maut-Stationen, dafür hat es zu wenig Verkehr.

In der Nähe des Hafens wird eine neue Brücke gebaut. Seit fast zwei Jahren wird der Verkehr durch die Stadt geleitet. Da gibt es mitunter einige Behinderungen , da die Umleitung schlecht ausgeschildert ist und Ortsunkundige mit der Verkehrsführung schnell überfordert sind.

Da sich der Verkehr aber meist in Grenzen hält, hat man die Umleitung irgendwann dann doch geschafft und landet am Zollgebäude wieder auf der gewohnten Strecke am Flussufer entlang.
Hinter dem Hafen beginnt der längste Gehweg der Welt! ( die Behauptung ist nicht von mir. Ich lasse sie aber einfach mal so stehen, weil es sich gut anhört) Neben der Straße führt die Rambla fast 24km am Fluss entlang. So lange ist die Strandpromenade von Montevideo. Durchgehend in sehr gutem Zustand, in der Nacht beleuchtet und frei zugänglich für Jedermann. Hier findet man Spielplätze für die Kinder, Fitness-Geräte für die Sportlichen und Anlagen für Skater. Die Strecke wird von Spaziergängern, Joggern und Fahrradfahrern gleichzeitig genutzt. Dazwischen findet man Mütter mit Kinderwägen, Jugendliche mit Rollschuhen und Skateboards und Leute, die ihre Hunde Gassi führen. Am Mäuerchen, das die Promenade vom Ufer trennt, trifft man sich gerne für einen kleinen Plausch, schlürft seinen Mate-Tee, liest ein Buch oder genießt die unendliche Weite des Flusses. Ein munteres Miteinander und Durcheinander.
Einmal im Jahr wird hier auch ein Marathon veranstaltet, Start und Ziel ist am Plaza de Independencia, der Streckenverlauf folgt dann aber der Rambla.

Während des Stadtbummels warten süße Verführungen an jeder Straßenecke. Der Duft von frisch gebrannten Mandeln und Erdnüssen liegt in der Luft. Diese Köstlichkeiten werden in kleinen kupfernen Pfännchen von fahrenden Händlern auf ihren Handwagen oder Klapptischen direkt am Gehweg hergestellt.

Am Abend, auch nach Einbruch der Dunkelheit, kann man unbesorgt an der Promenade spazieren gehen und das Lichtermeer der Stadt genießen.
